Sehr geehrter Dr. Schmiedel,

ich bin Apothekerin und bekomme Ihren Newsletter seit vielen Jahren, den ich stets mit sehr großer Begeisterung lese.
Tausend Dank für Ihr Engagement.

Heute wende ich mich mit einer Bitte an Sie.
Eine Kundin mit Pfeiferischem Drüsenfieber bat mit um Unterstützung.
Eine Ärztin absolviert mit Ihr bereits eine Immuntherapie mit diversen Präparaten.
Ich beschäftige mich gerade sehr intensiv mit dem Thema Mitochondrientherapie und fragte mich beim heutigen Lesen, ob dies eine weitere Hilfe sein könnte.
Stichwort CFS

Haben Sie diesbezüglich Erfahrung und könnten mir einen Tipp geben an wen ich die Kundin verweisen könnte ?
Optimalerweise im Raum München.

Ich freue mich auf Ihre Antwort

Antwort:

CFS (Chronic Fatigue Syndrom) kommt nach Infektionen nicht selten, gerade nach Pfeifferschem Drüsenfieber sogar besonders häufig vor. Ich weiß natürlich nicht, was die Kollegin im Einzelnen bereits untersucht und behandelt hat. Ich untersuche auf jeden Fall:
– Q10
– Ferritin (Speichereisen)
– Magnesium
– B-Vitamine (der Marker Homocystein reicht meist aus)
Alle diese Stoffe sind wichtig für die Mitochondrienfunktion.
– TSH (eine latente Schilddrüsenunterfunktion verstärkt Symptome des CFS
– Vitamin D
– Omega-3-Fettsäuren
– Selen
Für mich ist CFS ein durch die Infektion aktiviertes Immunsystem, welches anschließend nicht wieder richtig “heruntergefahren” wurde. Die oben genannten immunmodulierenden Substanzen tragen dazu bei, das Immunsystem wieder einzutakten.
– DHEA (dieses wichtige Vorhormon habe ich bei CFS mehrfach im Mangel gesehen, es ist wichtig für die Energie und wirkt auch anti-entzündlich)
– Progesteron/Östrogen (wenn die Patientin noch prämenstruelle Beschwerden hat, es liegt dann meist ein relativer Progesteronmangel vor, Progesteron verbessert den Schlaf und die Energie)
Diese Hormone sollten alle im Speichel untersucht werden.
Bei allen diesen Parametern strebe ich dann optimale Spiegel an, die z.B. beim Ferritin, TSH, Vitamin D oder Selen überhaupt nicht mit den so genannten “Normwerten” übereinstimmen. Diese Spiegel sollten dann mit einem Monitoring (Laborkontrollen der nicht optimalen Werte alle 3 Monate bis zum Erreichen des Optimums) von jemandem gesteuert werden, der sich wirklich gut damit auskennt. Beim Omega-3 strebe ich einen AA/EPA-Quotienten von unter 2,5 an (die meisten haben Werte über 10). Die obigen Laborwerte kann jedes Labor machen (man darf eben nur nicht auf die Normwerte achten). Die Fettsäuren werden am besten bei www.norsan.de gemacht.
Wenn die Patientin diese Diagnostik und Therapie bei ihrer Ärztin nicht bekommt, können Sie sie auch gern zu mir in die Schweiz schicken, wenn sie ein solch subtiles Konzept wünscht (www.paramed.ch).
Viel Erfolg!
Dr. Volker Schmiedel