„Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Veganismus.“
Frei nach Karl Marx (Das Kommunistische Manifest)
Vegan ernähren
Oh je, spinnt der Autor jetzt komplett? Vegane Ernährung soll doch die gesündeste der Welt sein. Behaupten zumindest die Veganer. Und auch die Nicht-Veganer, die veganer Ernährung wegen ihrer fleischlichen Vorlieben kritisch gegenüber stehen, haben nicht selten ein schlechtes Gewissen bei der Befriedigung ihrer oralen Fleischeslust, weil sie insgeheim Veganer auch für die Gesünderen halten. Es tut mir furchtbar leid, aber diesen Zahn muss ich den Veganern ziehen.
Übersicht
1. Vegan ist doch gesund?
2. Das eigentliche Problem
3. Knochen
4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
5. Krebs
6. Demenz
7. Nicht gesichert
8. Fleischbezeichnungen auf veganen Produkten
9. Fazit
Vegan ist doch gesund?
Zunächst einmal die guten Nachrichten (für den Veganer):
- Vegetarier haben signifikant niedrigere Cholesterinspiegel. In einer Studie wiesen sie nur einen Spiegel von 172 mg/dl auf gegenüber Herzinfarkt induzierenden 206 mg/dl bei Fleischanhängern und immerhin noch grenzwertigen 190 mg/dl bei Vegetariern. Kardiologen halten einen Grenzwert von 200 mg bereits für lebensgefährlich und zücken schon mal den Rezeptblock, um uns mit cholesterinsenkenden Statinen zu beglücken (1).
- Veganer sind schlanker. Laut einer britischen Studie an fast 40.000 Veganern, Carnivoren (die Fachbezeichnung für „Fleischfresser“), Fischessern und Vegetariern haben Veganer einen BMI von
- 22,0 (Frauen) bzw. 22,5 (Männer), während die Fleischliebhaber schon fast übergewichtige 23,5 (Frauen) bzw. 24,4 (Männer) Werte aufweisen. Vegetarier und Fischesser liegen irgendwo dazwischen. Beim BMI (Body Mass Index) beginnt das Übergewicht bereits bei 25. Werte zwischen 22 und 23 sind geradezu ideal. Wenn das nichts ist: Veganer haben öfter Idealgewicht und kaum Übergewicht (2)!
- Vegane Ernährung hilft den Blutdruck zu normalisieren. In einer wiederum britischen Studie (die sind uns bezüglich Veganismus schon ein paar Schritte voraus, „Die spinnen, die Briten.“ meinte ja bekanntlich schon der bekannte Gallier Obelix (3)) an 11.000 Versuchspersonen wiesen 12,1 % (Frauen) bzw. 15,0 % (Männer) der Fleischesser einen Herzinfarkt und vor allem Schlaganfall begünstigenden Bluthochdruck auf, während dies bei Veganern nur in beneidenswerten 5,8 % bzw. 7,7 % der Fall war. Vegetarier und Fischesser drückten sich wieder irgendwo dazwischen herum (4).
- Vegane Ernährung verbessert die Blutzuckereinstellung. In einer amerikanischen Studie hat man Diabetiker nach den Ernährungsrichtlinien der Amerikanischen Diabetesgesellschaft eingestellt oder hat ihnen zu einer veganen Kost geraten. Nebenbei: Wir fürchten uns vor Schweinegrippe, AIDS und EHEC. Das sind alles keine schönen Krankheiten, aber die Spätkomplikationen der Volksseuche Diabetes werden mehr Menschen dahinraffen als die genannten Plagen zusammen. Die nach den herkömmlichen Richtlinien ernährten Diabetiker erzielten immerhin eine Senkung des Langzeitblutzuckerwertes HbA1c von 0,54 % (unter 6 % ist gut, über 7,5 % ist schlecht, eine Differenz von einem halben Prozent ist da wirklich nicht zu verachten). Die veganen Diabetiker lagen mit minus 0,96 % aber fast doppelt so gut. Das ist doch richtig süß – um im Genre Diabetes zu bleiben (5).
Das eigentliche Problem
Soweit zu den guten Nachrichten. Hierzu muss man allerdings anmerken, dass es sich dabei stets um so genannte Surrogatparameter handelt. Beispiel: Wenn ich mit einer Intervention (z.B. der Gabe eines rhythmusstabilisierenden Medikamentes die Häufigkeit von Rhythmusstörungen günstig beeinflusse, die Sterblichkeit an tödlichen Herzrhythmusstörungen aber nicht verändere oder sogar verschlechtere, wie dies in der Vergangenheit für Antiarrhythmika tatsächlich nachgewiesen wurde, dann habe ich zwar den Surrogatparameter Herzyrhythmusstörungen verbessert, aber nicht den eigentlich entscheidenden „harten Endpunkt“ Tod durch Herzrhythmusstörungen). Die Beeinflussung von Parametern wie Gewicht, Cholesterin, Blutzucker oder Bluthochdruck ist zwar interessant, aber nicht entscheidend. Wie sagte schon unser Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl so treffend: “Entscheidend ist, was hinten rauskommt (6).“ Harte Endpunkte wie Herzinfarkte oder Gesamtsterblichkeit sind also viel wichtiger als bloße Laborwerte. Wir wollen ja Krankheiten beeinflussen und keine Laborkosmetik betreiben.
Knochen
Wie schaut es also mit Krankheiten bei Veganern aus? Fangen wir mit den Knochen an. Bis auf genau diese blamieren sich all diejenigen, die veganer Ernährung immer noch einen Schutz vor Krankheiten bescheinigen. Wahr ist vielmehr: Die Fassade (sprich: Gewicht, Cholesterin, Blutdruck, Zucker) wird zwar schön übertüncht. Die wichtigen Krankheiten wie Tod durch Herzinfarkt werden aber vermehrt. Na, danke schön! War es das, was der gutgläubige Veganer sich erwartet hatte?
Osteoporose: Vegane Ernährung ist ein klarer Risikofaktor dafür
Zurück zu den harten Tatsachen. Und da wären wir wieder beim Knochen, der ja hart und stabil sein soll. Ist er bei veganer Ernährung aber nicht. Diese macht nämlich nicht nur die Birne weich (dazu kommen wir später), sondern auch den Knochen. Eine britische Studie an fast 35.000 Briten fand eine 30 %ige Erhöhung des Risikos für Knochenbrüche im Vergleich zu Carnivoren, Pescivoren (Fischesser) und Vegetariern, die sich alle ziemlich gleich selten die Haxen brachen (7).
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Kommen wir nun zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs, die beiden großen Killer in Mitteleuropa. Aufgrund der deutlich besseren Werte bei den Risikofaktoren und der höheren Zufuhr an sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (Krebsschutz) würden wir bei den Veganern hier doch eine deutlich geringere Sterblichkeit erwarten. Eine der größten Untersuchungen hierzu ist die so genannte Sieben-Tage-Adventisten-Studie 2. Dabei wurden 73.308 Teilnehmer in die fünf Gruppen Fleischesser, Flexitarier, Ovo-lakto-Vegetarier, Pesco-Vegetarier und Veganer eingeteilt. Das Sterberisiko bei einer bestimmten Krankheit wurde bei den Fleischessern mit dem Wert 1 festgelegt und die Risiken der anderen Gruppen wurden damit verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Veganer beim Herztod nicht besser als die Fleischesser lagen, sondern mit 1,39 deutlich schlechter. Veganer starben also fast 40 % mehr am Herzinfarkt! Fairerweise muss man sagen, dass dies nur für die Veganerinnen, nicht aber für die männlichen Veganer galt. Dies könnte daran liegen, dass die Fallzahlen bei den männlichen Veganern einfach zu klein waren. Es gibt keine genauen Untersuchungen, aber es gibt wohl zwei- bis viermal so viele weibliche wie männliche Veganer. Innerhalb von 5 Jahren Untersuchungszeitraum sind es eben absolut so wenige Herztodesfälle bei den Männern, dass Unterschiede dann leicht dem Zufall geschuldet sein können. Interessanterweise lagen hier die Fischesserinnen mit 0,51 beim Herztod am günstigsten. Das Risiko war bei ihnen also nahezu halbiert. Das Risiko war für die Veganerinnen sogar 2,7mal so hoch wie den Fischesserinnen. Auch beim Todesrisiko durch andere Herzkreislauferkrankungen (z.B. Herzschwäche, Schlaganfall) lagen die Veganerinnen mit 1,18 fast 20 % schlechter als die Fleischesserinnen, wobei auch hier die Fischesserinnen mit 0,9 am günstigsten lagen.
Krebs
Schützt vegan wenigstens vor Krebs? Mit einem Risiko von 0,99 lagen die Veganerinnen hier praktisch auf dem Niveau der Fleischesserinnen. Die anderen Vegetariergruppen lagen dabei mit ca. 0,85 alle gleich gut und viel günstiger als die Fleischesserinnen oder die Veganerinnen. Wenn Frau sich also mit Ernährung vor Krebs schützen möchte, dann ist eine vegetarische Ernährung nach diesen Daten durchaus hilfreich – nicht aber die vegane Kost (8)!
Vegane Ernährung enthält viele gesunde Stoffe –
schützt aber nicht vor Krebs und erhöht das Herzinfarktrisiko
Woran liegt das? Veganer haben doch weniger Cholesterin, dafür aber mehr Ballaststoffe, mehr anti-oxidative Vitamine und mehr sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe im Essen. Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sind beispielsweise das Lycopin aus der Tomate, die Anthocyane aus den roten Weintrauben oder Flavonoide aus dem Kakao. Sie schützen die Gefäße und vor Krebs. Veganer liegen hier viel besser als die Carnivoren, vermutlich auch besser als andere Vegetarier. Also müssen es andere Faktoren sein, die im veganen Essen vorhanden sind oder eben auch fehlen und die die anderen Vorteile veganer Nahrung nicht nur aufheben, sondern sogar ins Gegenteil verkehren.
Homocystein
Einer dieser Faktoren, bei denen Veganer deutlich schlechter dastehen, ist das Homocystein. Dabei handelt es sich um eine Aminosäure, aus denen wir aber kein Eiweiß bauen können, sondern welches ständig im Stoffwechsel entsteht. Es muss sofort wieder abgebaut werden, da es toxisch auf die Gefäße wirkt. Auch Demenz geht mit erhöhten Homocysteinspiegeln einher. In einer Studie (9) hatten Fleischesser ein Homocystein von 8,8, Ovo-lacto-Vegetarier hatten 10,6 und Veganer sogar im Durchschnitt 12,8 µmol/l. Als optimal wird ein Wert unter 10 angesehen. Werte über 12 µmol/l werden als ungünstig angesehen. Während nur 16 % der Carnivoren diesen Grenzwert überschritten, waren dies bei den Vegetariern schon 38 % und bei den Veganern sogar 67 %. Erhöhtes Homocystein ist also bei Veganern eher die Regel als die Ausnahme. Wie kommt es dazu?
Homocystein wird mit Hilfe der Vitamine Folsäure, B6 und B12 abgebaut. Bei Folsäure und bei B6 besteht bei den Veganern überhaupt kein Problem. Eine Kette ist aber nur so stabil wie ihr schwächstes Glied. Und das ist bei den Veganern und beim Homocystein nun einmal das Vitamin B12.
Koprophagie sichert die Vitamin B12-Versorgung der süßen, kleinen, veganen Nager
Omega-3
Der andere wichtige Faktor für das Herz sind die Omega-3-Fettsäuren, speziell die maritimen Omega-3-Fettsäuren. Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren (z.B. aus Leinsamen, Raps, Hanf oder Chia) sind zwar besser als Omega-6-Fettsäuren, aber sie haben nicht die anti-entzündlichen Wirkungen, die das Herz schützen und Krebs vermeiden helfen. Verglichen mit denen, die einmal in der Woche Fisch essen, haben Menschen, die täglich Fische essen (oder entsprechende Mengen Omega-3-Fettsäuren zuführen) ein Herzinfarktrisiko, welches nur halb so hoch ist. Eine gute Versorgung mit Omega-3 bedeutet außerdem eine Verminderung des Risikos von tödlichen Herzrhythmusstörungen um ganze 90 % (10). In einer aktuellen Übersichtsarbeit (11) wird klar herausgestellt, dass Omega-3-Fettsäuren einen Krebsschutz darstellen. Zahlreiche Studien ergaben für verschiedene Krebsarten bei gutem Verzehr von Fischen ein um ¼ bis ¾ vermindertes Risiko. Eine der größten Studien ist die EURAMIC-Studie in fünf europäischen Ländern, bei der die Forscher im Drittel mit dem höchsten Konsum an Omega-3-Fettsäuren ein um 2/3 (!) vermindertes Risiko für Brustkrebs fanden (12).
Diese Schutzwirkungen fehlen den Veganern, die sich dadurch einem hohen Risiko für schwere Krankheiten aussetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Risiken durch die Mangelzustände oft erst nach vielen Jahren bemerkbar machen. Es gibt aber bisher nur sehr wenige Veganer, die ihre gesundheitsschädigende Lebensweise seit mehr als fünf oder gar zehn Jahren praktizieren. Bei den rapiden Zuwachszahlen von Veganern ist davon auszugehen, dass die meisten erst seit ein bis drei Jahren vegan leben. In dieser Zeit verspüren Sie zwar die Vorteile durch Gewichtsabnahme, Blutdrucksenkung etc., die Nachteile durch die Nährstoffmangelzustände machen sich aber noch nicht bemerkbar. So ist damit zu rechnen, dass viele Krankheiten und Komplikationen erst nach zehn oder mehr Jahren eintreten werden.
Demenz
Beispiel Demenz: Es gibt sehr klare Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Homocysteinspiegeln sowie einer guten Omega-3-Versorgung und dem Auftreten bzw. Fortschreiten von Demenz (13). Veganer sind also denkbar schlecht aufgestellt, was den Schutz ihrer geistigen Kapazität im Alter angeht! Warum macht sich das jetzt noch nicht bemerkbar? Nun ja, kennen Sie 80jährige Veganer? Der Durchschnittsveganer ist die junge Frau, die erst seit wenigen Jahren diesen selbstschädigenden Raubbau an ihrer Gesundheit und ihrem Verstand betreibt. Bis die Probleme offenbar werden, dauert es noch Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Wenn die Wissenschaftler die klinischen Zusammenhänge zwischen vegan ausgelösten Nährstoffmängeln und geistigem Abbau zweifelsfrei bewiesen haben, wird es für hunderttausende heute bestenfalls naive, dann aber demente Menschen zu spät sein.
Nicht gesichert
Ok, meine Überlegungen sind spekulativ, aber sehr plausibel. Alle heutigen Veganer nehmen an einem gigantischen Langzeitexperiment als freiwillige Versuchskaninchen teil. Kaninchen trifft es in diesem Fall wirklich gut, da diese sympathischen Kleinsäugetiere ja auch Veganer sind. Die Kaninchen sind allerdings schlauer als ihre menschlichen Nachahmer: Sie wissen wenigstens, wie sie einen Vitamin B12-Mangel vermeiden. Das mögen die Veganer jetzt nicht so gerne hören, aber eine koprophage Ernährung schützt vor Vitamin B12-Mangel. Kaninchen und Menschen bilden im Dickdarm zwar tatsächlich mit Hilfe von Darmbakterien Vitamin B12. Das Blöde ist, dass B12 nur im Dünndarm resorbiert wird – und der Dickdarm liegt nun mal hinter dem Dünndarm, so dass das schöne, von unseren kleinen Helfern im gebildete Vitamin B12 leider ungenutzt in der Toilettenschüsseln landet. Die Kaninchen fressen einfach (pardon!) ihre eigene Scheiße, um dem Vitamin B12-Mangel zu entgehen. Wohl bekomm´s. Außerdem fressen sie in freier Wildbahn viele Omega-3-reiche Gräser und Kräuter. Ich kann meine Behauptungen zur Entstehung und Förderungen von Krankheiten durch vegane Ernährung (noch) nicht beweisen – es gibt bisher „nur“ Hinweise aus Studien, physiologische Überlegungen und meine eigene klinische Erfahrungen.
Hier die Liste von Krankheiten, die langfristig durch vegane Ernährung wahrscheinlicher auftreten könnten:
- Krebs
- Arteriosklerose (Herzinfarkt, Schlaganfall)
- Demenz (durch Gefäßkrankheiten oder Alzheimer)
- Autoimmunkrankheiten (z.B. Asthma, Neurodermitis, Rheuma)
- Neurologische/psychische Krankheiten (z.B. MS, ADS/ADHS, Depression)
- Osteoporose mit der Gefahr von Knochenbrüchen
Dies bedeutet, dass praktisch alle unser Gesundheitssystem im Allgemeinen und die individuelle Gesundheit im Einzelnen bedrohenden Krankheiten durch vegane Ernährung gefördert werden. Vegane Ernährung stellt einen Risikofaktor für unsere Gesundheit dar, der dem Zigarettenrauchen vermutlich in nichts nachsteht!
Neben Vitamin B12 und Omega-Fettsäuren haben Veganer eine noch schlechtere Vitamin D-Versorgung als die auch nicht gerade mit Vitamin D gesegneten Omnivoren. Mit Zink sieht es ebenfalls schlechter als, aber die durchschnittlichen Werte befinden sich noch im Bereich der Zufuhrempfehlung. Das heißt aber, dass es trotzdem mehr Veganer im Zinkmangel gibt als bei den „Allesfressern“. Mit dem Selen schaut es wieder bei beiden Gruppen gruselig aus, aber die Veganer sind geradezu unterirdisch mit Selen versorgt, welches für das Immunsystem bei Autoimmunkrankheiten aber auch bei Krebs ganz entscheidend ist (14):
Die Hälfte meiner veganen Patienten mit Omega-3-abhängingen Krankheiten konnte ich immerhin zur Einnahme von Fischöl überreden, die anderen waren diesbezüglich beratungsresistent und wollten lieber weiter krank bleiben als von ihren ehernen Ernährungsgrundsätzen auch nur ein Jota abzuweichen. Für diese gibt es jetzt aber eine gute Nachricht: Seit kurzem gibt es ein qualitativ hochwertiges und wohlschmeckendes Algenölpräparat, so dass Veganer jetzt bequem ihre EPA/DHA-Versorgung auch vegan sichern können.
aufgeschnappt und kommentiert – aufgeschnappt und kommentiert
Fleischbezeichnungen auf veganen Produkten
Der deutsche Ernährungsminister hält Fleischbezeichnungen auf vegetarischen oder veganen Produkten für irreführend und tritt für ein Verbot ein.
Der deutsche Ernährungsminister Christian Schmidt will Fleischbezeichnungen für vegetarische und vegane Produkte künftig verbieten. Begriffe wie “vegetarisches Schnitzel” oder “vegane Currywurst” seien “komplett irreführend und verunsichern die Verbraucher”, sagte der konservative Politiker der “Bild”-Zeitung.
Er setze sich dafür ein, “dass sie im Sinne einer klaren Verbraucherkennzeichnung verboten werden”. Schmidt argumentierte, die Anbieter dürften nicht “bei diesen Pseudo-Fleischgerichten so tun, als ob es Fleisch wäre”. Er forderte die Hersteller zu neuen Namen auf: “Ich bin mir sicher, dass sich die Hersteller künftig eigene Namen für ihre pflanzlichen Produkte überlegen werden.”
28.12.2016 | 05:53 | (Quelle: DiePresse.com)
Vegane Currywurst – bald verboten?
Dr. med. Quintus Querulantius merkt hierzu an: Es geht natürlich nicht um das Verbot dieser Lebensmittel, sondern aus Verbraucherschutzgründen sollen die Bezeichnungen verboten werden. Ja, wieso das denn? Glauben unsere deutschen Politiker allen Ernstes, Fleischliebhaber würden irrtümlicherweise zu den Fleisch-Fakes greifen und dann gesundheitliche Schäden durch Fleischmangel erleiden?
Nahezu alle Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass in Deutschland im Durchschnitt immer noch zu viele Fleisch- und Wurstwaren verzehrt werden. Der Volksgesundheit ginge es bezüglich fast aller Zivilisationskrankheiten von Herzinfarkten über Autoimmunkrankheiten bis zum Krebs vermutlich deutlich besser, wenn der Konsum drastisch eingeschränkt würde. Was machen aber die Politiker, die sogar einen Eid geschworen haben, dem Wohle des deutschen Volkes zu dienen? Sie ergreifen keine Maßnahmen, um den horrenden Fleischkonsum auf ein gesundes Maß herunterzuschrauben, sondern wollen stattdessen die Bezeichnungen für vegane Lebensmittel verbieten.
Ich bin nun wirklich kein Freund der veganen Lebensweise. Ich halte sie für eine Mangelernährung, wenn sie konsequent durchgeführt wird. Eingefleischte Veganer (geht das überhaupt?) haben langfristig hohe Gesundheitsrisiken (s.o.). Ich bin auch kein großer Freund der „Fleischersatzprodukte“. Sie sind ja mehr oder weniger künstlich und entsprechen, auch wenn sie vegetarisch sind, nicht gerade den Grundsätzen einer naturbelassenen Vollwerternährung. Aber ich kämpfe entschieden dafür, dass der Veganer und der Vegetarier (und warum nicht auch mal der Carnivore) seine Currywurst, sein Schnitzel oder seine Frikadelle aus Soja oder Getreide verzehren darf!
Und wenn wir schon beim Verbieten von irreführenden Bezeichnungen sind: Ist es nicht eine Irreführung der Verbraucher, wenn Kaiserschmarrn kein Stückchen Kaiser enthalten? In Bayern werden Frikadellen ja als Fleischpflanzerl bezeichnet, was die Gefahr beinhaltet, dass möglicherweise ein des Bayrischen unkundiger preußischer Vegetarier dieses möglicherweise als vegetarische Speise verzehrt. Und auch die Pool-Nudel sollte als Bezeichnung verboten werden, um ja nicht das Risiko einzugehen, dass Pasta liebende Kinder die arme Pool-Nudel anknabbern. Man könnte die Liste von Irreführungen endlos fortsetzen…
Liebe deutsche Politiker: Geht es eigentlich noch? Habt Ihr denn gar keine anderen Probleme? Löst bitte das vegetarische Currywurst-Problem so schnell wie möglich. Ich bin dafür, dass ein Veganer weiter seine pflanzliche Currywurst essen darf. Zur Not könnte ich aber auch damit leben, dass er eben zukünftig seinen veganen Curry-Gemüse-Schlauch oder ein Produkt mit einer ähnlich dummen Bezeichnung verzehren muss. Nur löst das Problem rasch, damit ihr Euch dann bald so Nebensächlichkeiten wie Terrorgefahr oder Einwanderungsproblematik zuwenden könnt. Das ist mein Neujahrswunsch für 2017 an die Politik!
Mit polemischen Grüßen,
Dr. Quintus Querulantius
P.S.: Oh, jetzt habe ich ja sogar eine Lanze für die Veganer gebrochen. Da muss jetzt aber noch eine Spitze kommen. Greifen wir doch den Titel „Ein Gespenst geht um in Europa“ noch einmal auf. Die zwar absolut immer noch kleinen, aber relativ doch beachtlichen Zuwachszahlen bei den Veganern lassen schon die Vermutung eines Hype oder eben eines Gespenstes, wie man früher sagte, aufkommen. Und mit dem Kommunismus hat der Veganismus tatschlich den dogmatischen Idealismus gemein, der nur noch vom religiösen Fundamentalismus überboten wird – jedenfalls erlebe ich viele Veganer so. Es geht eben um weit mehr als „nur Ernährung“. Viele sind tatsächlich „Esstremisten“. Und wie jeder Extremismus ist auch dieser nicht ganz ungefährlich.
aufgeschnappt und kommentiert – aufgeschnappt und kommentiert
Fazit
Auch wenn Veganer viel Lein-, Rapsöl oder Chiasamen zu sich nehmen, sind EPA/DHA meist grottenschlecht, weil die Umwandlung im Körper nur sehr schlecht ist. Der berüchtigte Eisenmangel ist bei Veganern übrigens nicht viel häufiger als bei anderen Menschen, meist sind ebenso wie den Carmivoren junge Frauen betroffen. Der Veganer sollte daher den Fettsäurestatus, Homocystein, Vitamin B12 und D, Zink, Selen und Ferritin (Eisenspeicher) überprüfen lassen und ggf. einen Mangel mit entsprechenden Nahrungsergänzungen substituieren – dann kann vegane Ernährung tatsächlich die gesündeste der Welt sein!
Literaturliste – für alle, die wissenschaftlich tiefer bohren und die wissenschaftlichen Quellen erkunden möchten, unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed können Sie die Abstracts (in Englisch) nachlesen und manchmal auch Links zu den Originalarbeiten finden:
- Bradbury KE, Crowe FL, Appleby PN, Schmidt JA, Travis RC, Key TJ: Serum concentrationsofcholesterol, apolipoprotein A-I andapolipoprotein B in a total of 1694 meat-eaters, fish-eaters, vegetariansandvegans. Eur J ClinNutr. 2014 Feb;68(2):178-83. doi: 10.1038/ejcn.2013.248. Epub 2013 Dec 18.
- Spencer EA, Appleby PN, Davey GK, Key TJ: Dietandbodymassindex in 38000 EPIC-Oxford meat-eaters, fish-eaters, vegetariansandvegans. Int J ObesRelatMetabDisord. 2003 Jun;27(6):728-34.
- Goscinny A, Uderzo R: Asterix bei den Briten. Egmont Verlag, Berlin/Köln. 14.3.2013
- Spencer EA, Appleby PN, Davey GK, Key TJ: Dietandbodymassindex in 38000 EPIC-Oxford meat-eaters, fish-eaters, vegetariansandvegans. Int J ObesRelatMetabDisord. 2003 Jun;27(6):728-34.
- Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, Turner-McGrievy G, Gloede L, Jaster B, Seidl K, Green AA, Talpers S: A low-fat vegan dietimprovesglycemiccontrolandcardiovascularriskfactors in a randomizedclinicaltrial in individualswith type 2 diabetes. Diabetes Care. 2006 Aug;29(8):1777-83.
- Während einer Pressekonferenz am 31. August 1984; zitiert in DER SPIEGEL, 3. September 1984
- Appleby P, Roddam A, Allen N, Key T: Comparativefracturerisk in vegetariansandnonvegetarians in EPIC-Oxford. Eur J ClinNutr. 2007 Dec;61(12):1400-6. Epub 2007 Feb 7.
- Michael J. Orlich, Pramil N Singh, Joan Sabaté, Karen Jaceldo-Siegl, Jing Fan, SynnoveKnutsen,W. Lawrence Beeson, Gary E. Fraser: VegetarianDietary Patterns andMortality in Adventist Health Study 2. JAMA Intern Med. 2013 Jul 8; 173(13): 1230–1238.
- Herrmann W, Schorr H, Obeid R, Geisel J:Vitamin B-12 status, particularlyholotranscobalamin II andmethylmalonicacidconcentrations, andhyperhomocysteinemia in vegetarians. Am J ClinNutr 2003;78:131–6
- Harris, WS: Omega-3 fettyacidsandcardiovasculardisease: A casefor omega-3 indexas a newriskfactor. Pharmacologocal Research 55 (2007) 217-223
- Laviano A, Rianda S, Molfino A, Rossi Fanelli F: Omega-3 fattyacids in cancer. CurrOpinClinNutrMetab Care. 2013 Mar;16(2):156-61. doi: 10.1097/MCO.0b013e32835d2d99.
- Simonsen N, van’tVeer P, Strain JJ, Martin-Moreno JM, Huttunen JK, Navajas JF, Martin BC, Thamm M, Kardinaal AF, Kok FJ, Kohlmeier L: Adiposetissueomega-3and omega-6 fattyacidcontentandbreastcancer in the EURAMIC study. European Community Multicenter Study on Antioxidants, MyocardialInfarction, andBreast Cancer. Am J Epidemiol. 1998 Feb 15;147(4):342-52.
- Jernerén F, Elshorbagy AK, Oulhaj A, Smith SM, Refsum H, Smith AD: Brain atrophy in cognitivelyimpairedelderly: theimportanceoflong-chain ω-3 fattyacidsand B vitaminstatus in a randomizedcontrolledtrial. Am J ClinNutr. 2015 Jul;102(1):215-21. doi: 10.3945/ajcn.114.103283. Epub 2015 Apr 15.
- Larsson CL, Johansson GK: Dietary intake and nutritional status of young vegans and omnivores in Sweden. Am J Clin Nutr. 2002 Jul;76(1):100-6.
Sehr geehrter Herr Doktor Schmiedel,
vielen Dank für Ihren Artikel “Macht vegan krank”? Ihre ironische Ausdrucksweise ließ mich zuerst annehmen, dass Sie schlicht nur ein weiterer Gegner der veganen Ernährung sind. Allerdings habe ich persönlich Ihren Schlussworten entnommen, dass Sie wirklich versuchen zu helfen. Und das ist heute leider selten. Vegan wird man nicht nur aus einem Modetrend. Ich, 53 Jahre männlich, leide seit einiger Zeit unter Herzrhythmusstörungen und versuche einfach auf verschiedenen Wegen, dieser Krankheit entgegen zu treten. Vegane Ernährung ist seit 10 Monaten das Mittel meiner Wahl. Falls sich herausstellen sollte, dass fischreiche Ernährung eher zum Ziel führt, werde ich unverzüglich umsteigen. Bis dahin werde ich Ihrem Rat folgen, vermehrt Omega 3 Öl zuzuführen und regelmäßig mein Blut speziell auf die von Ihnen angeführten Parameter testen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen.
Manfred Chladt
Österreich
Sehr geehrter Herr Chladt,
vielen Dank, dass Sie es so sehen, wie ich es auch meine. Ich habe schon wüste Beschimpfungen über mich ergehen lassen müssen. Fischreiche Ernährung sehe ich mittlerweile allerdings kritisch (Plastik im Meer und in den Fischen, Schwermetalle, fettlösliche Toxine wie PCB). Ich selbst bin Pesco-Vegetarier und halte 1-2x in der Woche Fisch noch für vertretbar, ergänze aber selbst noch mit einem guten Fisch- oder Algennöl. Der überzeugte Veganer kann hier natürlich auch nur das Algenöl nehmen. Weil ich nur von einer einzigen deutschen Firma die Schadstoffanalysen bekommen habe, nehme ich selbst und empfehle meinen Patienten die Produkte von Norsan. Wenn man es ganz genau wissen will, kann man dort per Post im Selbsttest eine Fettsäureanalyse machen lassen.
Weiter viel Erfolg,
Dr. Volker Schmiedel
Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,
ich finde Ihren Bericht schon sehr polemisch. Was haben Sie gegen vegan lebende Menschen? Suchen Sie nach einer Zwischenlösung, die es nicht gibt? Ich war auf der Suche nach einer Erklärung, warum ich trotz veganer Lebensweise seit 6 Jahren, davor 21 Jahre vegetarisch, einen Herzinfarkt hatte. Jetzt fühlen Sie sich sicherlich bestätigt. Ich denke jedoch, daß die allgemein anerkannte Lipid-Theorie für die Entstehung von Arteriosklerose nicht stimmen kann. Wo bleibt denn Ihr Protest gegen die Fett-Theorie? Wo bleibt Ihr Protest gegen die Omnivoren, die doch überwiegend die von Ihnen genannten Krankheiten bekommen? Daß Leinöl nicht entzündungshemmend wirkt, lese ich hier zum ersten Mal. Pardon, Entzündungen, sind sie verantwortlich für Herzinfarkt und co.? Sie wären nicht der Erste, der das behaupten würde. Bei den Omnivoren durch zu viele tierische Produkte und bei den Veganern durch einen Mangel an Nährstoffen hervorgerufen. Möglich, daß es so ist. Trotzdem gehöre ich zu den beratungsresistenten Personen. Warum? Weil ich nicht aus gesundheitlichen Gründen vegan lebe, sondern weil ich die Verbrechen der Tierindustrie nicht mit verantworten will, hierzu gehört auch die Fischindustrie. Gerade ist hier im Nachbarort ein Schweinestall mit sage und schreibe 8000 (in Worten Achttausend) Schweinen abgebrannt. Lieber lasse ich mich regelmässig untersuchen und sublemetiere ich, als daß ich ein solches Verbrechen gegen die Tierwelt mittrage. Mein Seelenheil ist mir genau so wichtig, wie mein körperliches Wohlergehen. Das von Ihnen empfohlene Algenöl werde ich mal testen.
Freundliche Grüße
Gertrud Hermesmeyer
Sehr geehrte Frau Hermesmeyer,
ja, bekenne ich mich des Vergehens der Polemik schuldig. Damit kann man aufrütteln. Ich bin auch polemisch gegen Manches in der Naturheilkunde (obwohl diese den Schwerpunkt meines ärztlichen Handels darstellt) und gegen Vieles in der Schulmedizin (obwohl ich die Verdienste und mitunter auch die Notwendigkeit dieser Form der Medizin anerkenne).
Gegen Veganer habe ich nichts. Na gut, ein bisschen was habe ich gegen allzu missionarische Veganer. So schätze ich Sie aber keineswegs ein. Aus der Sieben-Tage-Adventisten-Studie wissen wir, dass Veganerinnen mehr Herzinfarkte als Carnivoren haben. Ich finde es traurig, dass darüber weder in der Medizin, noch in der Gesellschaft darüber diskutiert wird.
Warum ich nicht gegen die Fett-Hypothese protestiere? Woher wissen Sie, dass ich das nicht tue. Wenn Sie meine Buch “Cholesterin – endlich Klartext” lesen, wüssten Sie, dass damit sehr differenziert umgehe und beileibe nicht alles teile, was in der Leitlinien hierzu steht. Es ist aber auch nicht alles falsch. In jedem Fall gibt es wichtigeres als Cholesterin – z.B. Bewegung, eine positive und friedliche Grundhaltung und Omega-3-Fettsäuren.
Um eine Lanze für die Veganer zu brechen: Ich glaube allen Ernstes und voller Überzeugung, dass vegane Ernährung die gesündeste der Welt sein könnte – wenn man die fehlenden Nährstoffe misst und ggf. zuführt. Vitamin B12, Vitamin D und EPA/DHA sind langfristig immer im Mangel, Zink, Selen und Eisen manchmal. Ich möchte jeden Veganer aufrütteln, dies im Labor regelmäßig überprüfen zu lassen. Die Fettsäuren kann man selbst zuhause messen, den Rest kann der Hausarzt bestimmen (Achtung: das werden Sie vermutlich alle selbst bezahlen müssen – würde ich aber tun).
Ihre ethischen Beweggründe teile ich voll und ganz. Diese waren auch meine Hauptmotiviation, vor 34 Jahren Vegetarier zu werden. Eier und Käse esse ich manchmal, Milch trinke ich nicht (außer im Capuccino), aber ich esse gelegentlich Fische. Ich habe meine Werte überprüfen lassen, daher nehme ich selbst jeden Tag 4000 IE Vitamin D (außer an Tagen, wo ich im Sommer wirklich Sonne tanken kann) und nehme jeden 2. Tag 1 EL Fischöl. Da ich kein Fleisch esse, reicht das aus, um einen AA/EPA-Quotienten von 1,8 zu erzielen (unter 2,5 ist ideal).
Ich hoffe, Sie nehmen mir meine Polemik nicht so übel, verstehen meine Beweggründe jetzt besser und Ihnen wünsche ich viel Erfolg mit dem Algenöl.
Im wahrsten Sinne des Wortes herzliche Grüße,
Dr. Volker Schmiedel
In der Art und Weise, wie Ihr Kommentar zu Frau Hermesmeyer, hätte ich mir den eigentlichen Artikel gewünscht.
Zu den größeren Studien möchte ich mich eher kritisch äußern.
Die Studien haben in keinsterweise Menschen mit ihrer Ernährung ab einem Zeitpunkt bis zum Tod begleiten können und eine Hochrechnung der Vitalitätswerte und Laborwerte sind mehr Vorhersage als Zustand. Die Ernährung ist ein sehr wichtiger Teil der Lebensqualität und Möglichkeit zu Leben, allerdings nicht ausschließlich, ursächlich auf Erkrankungen zu schließen, dafür hat jeder Mensch seine eigene Geschichte und keine Studie kann diese sinnvoll erfassen.
Gegen fanatische Ernährung spricht natürlich genauso viel wie gegen unbewusste.
Mehr Aufklärung und Diskussion gebe ich Ihnen Recht wäre von allen Seiten wünschenswert.
Sehr geehrter Herr Wolschke,
vielen Dank für Ihren Kommentar. In dem Artikel wollte ich bewusst etwas provozieren um aufzurütteln. Wir müssen das natürlich alle sehr differenziert betrachten und ich glaube nicht, dass wir weit voneinander entfernt sind.
MfG
Dr. Volker Schmiedel
Sind Sie tatsächlich studiert oder ein Guttenberg? …
Hatten Sie ein traumatisches Erlebnis in Ihrer Kindheit, welches Hass auf Tiere erzeugte?
Das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt nachweislich durch rein pflanzliche (Nicht vegetarisch sondern vegan!) Ernährungsweise. Bei manchen Patienten ist sogar ein vollständiger Rückgang o.g. Krankheiten bei Umstieg auf eine vegane Lebensweise zu beobachten.
Omega 3 nimmt man vegan ausreichen auf, das Positive: Omega 6 weniger.
…
Und warum so wenige 80 jährige vegane Menschen? Weil damals diese wissenschaftliche Kenntnisse noch nicht im heutigen Ausmaß verbreitet waren.
Bin des übrigens nur vegetsrisch, da ich aktuell noch nicht von Käse, Milch etc weggekommen bin. Aber dieser Artikel ist schlichweg eine Lüge und ein Gebrechen des Hippokratischen Eids.
Sehr geehrter Herr Günther,
zugegeben ist mein Beitrag etwas polemisch, um aufzurütteln. Aber er ist niemals beleidigend. Im Gegensatz zu Ihrem Kommentar. Also gehe ich zunächst auf Ihre persönlichen Anfeindungen ein:
– Ich habe meine Promotionsarbeit ordentlich an der Philippsunviversität Marburg verteidigt. Bevor Sie haltlose Beleidigungen ausstoßen, hätten Sie sich auch schlau machen können. An jeder deutschen Uni-Bibliothek kann man meine Arbeit ausleihen und nachlesen.
– Ich bin seit über 30 Jahren aus ethischen Gründen Vegetarier – esse allerdings ab und zu Fische und selten Milchprodukte. Weit über 90 % meiner Nahrung ist vegan – aber eben nicht 100 %.
– Der hippokratische Eid wird heute gar nicht mehr von Ärzten geschworen. Das gauben die Menschen nur. Man bekommt einfach seine Approbationsurkunde per Post zugestellt. Ich hingegen fahre jedes Jahr nach Kos, um im Asklepion des Hippokrates meinen Eid persönlich zu erneuern. Ich halte es für wichtig, dass Ärzte sich wieder ihrer geschichtlichen und ethischen Quellen besinnen.
Haben Sie noch Fragen zu meiner Person?
Ich habe weder einen Hasse auf Tiere noch auf Menschen, die keine Tiere verzehren wollen. Was ich nur wirklich schlimm finde, ist, dass die Veganer glauben, sie würden sich am gesündesten ernähren, aber es ist eine Mangelernährung. Ich behaupte dies, weil ich mich mit Nährstoffen sehr gut auskenne (ich habe hierzu Bücher geschrieben). Veganer bekommen nach einer gewissen Zeit praktisch immer einen Mangel an Vitamin B12 (das wissen inzwischen auch die meisten Veganer und substituieren vernünftigerweise). Beim Vitamin D haben wir praktisch alle einen Mangel, aber bei den Veganern gibt es noch größere Mangelzustände als bei den Omnivoren. Und die pflanzliche Omega-3-Fettsäure ALA wird leider viel zu wenig in die eigentlich wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt, die in relevanter Menge nur in maritimen Quellen vorkommen. Bei Selen, Eisen und Zink können Veganer Mangelzustände haben, müssen sie aber nicht. Das ist die Theorie durch die Nährstoffegehalte in den pflanzlichen Lebensmitteln.
Ich bin aber praktizierender Arzt. Zu mir kommen kranken Menschen – und auch kranke Veganer mit Rheuma, Asthma, Neurodermitis, was sie aufgrund Ihrer gesunden Ernährung eigentlich gar nicht haben dürften. Sie haben aber gravierende Mangelzuständen an den oben beschriebenen Nährstoffen. Führt man diese zu, können sie auch wieder gesund werden.
Haben Sie die 7-Tage-Adventisten-Studie II gelesen? Wenn nicht, dann tun sie es. Dort steht nämlich, dass Veganerinnen deutlich mehr koronare Herzkrankheit als Fleischesserinnen bekommen. Die günstigsten Wert hatten hier übrigens die Pescovegetarierinnen (Omega-3!).
Zusammenfassend – und vielleicht versöhnt sie das etwas – kann ich sagen: Die vegane Ernährung könnte die gesündeste der Welt sein, wenn die Nährstoffe Vitamin B12, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren (der Veganer muss kein Fischöl, aber er sollte unbedingt Algenöl nehmen), Selen, Eisen und Zink misst und ggf. ersetzt. Wenn nicht, ist es eine Mangelernährung, die langfristig großen Schaden anrichtet. Das sagen die Studien und das sagen meine Erfahrungen als Arzt.
Seien Sie bitte – in Ihrem eigenen Interesse – nicht ideologisch verbohrt, sondern denken Sie doch einmal sine ira et studio darüber nach.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Volker Schmiedel, M.A.
(der Master ist übrigens zum Thema Vitamin D erworben worden)
Sehr verehrter Herr Dr. Schmiedel,
ich danke Ihnen für diesen sehr interessanten Artikel, den ich gerne noch um einen Aspekt ergänzen möchte. Nachdem ich zunächst ein Jahr octo-lavo vegetarisch und dann einen Monat vegan gelebt habe, musste ich dieses Ernährungs Experiment, so möchte ich es heute bezeichnen, aus gutem Grund abbrechen.
Schon vor dieser Fleischlos-Diät lief ich aus heutiger Sicht hinsichtlich Mikronährstoffe auf dem Zahnfleisch. 38 Jahre alt, Bürojob, keine nennenswerte Bewegung, Fertigprodukte. Entsprechend schlecht war mein Gesundheitsstatus. Die Rettung : vegetarische und dann vegane Lebensweise, weil die ja so gesund ist.
Das Problem bei mir war am Ende der veganen Phase der Gesamteiweissspiegel war so schlecht, dass mein Haus-Arzt die notbremse Zog. Ich war beim Arzt wegen der berüchtigten Burnout Spirale: kaum Eiweißaufnahme, wenig Tryptophan, die Arbeit stresst dadurch noch mehr, Gluconeogenese und noch weniger Tryptophan.
Natürlich war all dies selbst-induziert und ich kann Ihnen bestätigen, dass ich mich in einen veganen ehegefärdenden Wahn hineingesteigert habe und die vegane Lebensweise wie eine heilige Monstranz vor mir her trug.
Mir bleibt das Resumee, dass ich die sehr guten Gründe der vegetarischen Lebensweise absolut nachvollziehen und teilen kann, jedoch meine Abstammung im Stammbaum des Lebens bzw. die Bedürfnisse meines Körpers nicht auf Dauer leugnen kann.
Mit vorzüglicher Hochachtung,
MH
PS: Ich würde empfehlen den kleinen semantischen Fehler im Absatz “Vegetarier haben signifikant niedrigere Cholesterinspiegel” zu korrigieren, hier oder am Ende des Abschnitts meinten Sie sicherlich “Veganer”.
Sehr geehrte Herr Huland,
vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung! Meist bekomme ich harsche Kritik oder sogar wüste Beschimpfungen von “eingefleischten Veganern”. Dass es bei Ihnen zu einem Eiweissmangel gekommen ist, wundert mich etwas. Da es viele eiweißreiche vegane Lebensmittel gibt – Hafer, Soja, Linsen, Erdnüsse etc. Eiweissmangel habe ich bisher bei Veganern noch nicht beobachtet. Problematisch sind natürlich Vitamin B12 (was inzwischen aber meist substituiert wird), Vitamin D (noch schlechtere Versorgung als in der Normalbevölkerung) und die Omega-3-Fettsäuren EPA/DHA (selbst wenn viel Leinöl verzehrt wird). Selen, Zink und Eisen können – müssen aber nicht im Mangel sein.
Ich halte eine Ernährung mit mehr als 90 % veganen Lebensmitteln für viel gesünder als unsere katastrophale fleischlastige Zivilisationskost, die für das Individuum gefährlich und die Gesellschaft/Umwelt desaströs ist. Wenn man sich 100 % vegan ernähren will, dann kommt man um die Messung und ggf. Substitution der oben erwähnten Stoffe nicht herum. Es gibt inzwischen auch veganes Vitamin D und gutes “veganes Fischöl” (z.B. Norsan vegan Algenöl).
MfG
Dr. Volker Schmiedel
P.S.: Sowohl Vegetarier als auch Veganer haben niedrigere Cholesterinwerte. Beides ist hier richtig.
ehr verehrter Herr Dr. Schmiedel,
Leider kann ich mich erst jetzt für Ihre freundliche Antwort bedanken. Ihre Verwunderung ob meines Eiweißmangels ist nachvollziehbar.
Leider bedeutet vegan ja nicht automatisch gesund, was ich ja erleben musste. Wäre ich besser informiert gewesen hätte ich mich sicherlich gesünder ernährt, aber damals war Brot, Margarine sowie Marmelade, sowie Gemüse wie Kartoffeln etc. meine Hauptnahrung. All diese hatten anscheinend nicht genügend Proteine. Ich war das, was man gemeinhin als Pudding-Veganer bezeichnet.
Gut gemeint war halt nicht gut gemacht.
Ich hatte damals durch die “Kohlehydratmast”
– einen Gesamteiweißwert von 5,9.
– Hohe Triglyceride und niedriges HDL, was viel schlimmes very small LDL bedeutet .
Insofern finde ich es gut, dass sie auf die Risiken der veganen Einschränkung hinweisen, und Veganer dazu bewegen entsprechend zu supplementieren. Vielleicht motiviert Sie ja mein Fall noch auf diese Protein- und Blutfettproblematik in Ihrem Artikel hinzuweisen oder ein “Ergänzungs-Update” zu verfassen.
Selbst falls Sie davon absehen finde ich, dass ihr aktueller Artikel angehende und praktizierende Veganer gleichermaßen sehr gut informiert. Danke für Ihren Einsatz!
Mit vorzüglicher Hochachtung,
M.Huland
Sehr geehrter Herr Huland,
vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung! Gern werde ich Ihren Fall mal sinngemäß mit in meine Vorträge und Publikationen anonym mit aufnehmen. Die hohen Triglyceride kommen übrigens vom Mangel an den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Viele Menschen denken, dass Omega-3 das Cholesterin senkt, was gar nicht stimmt. Es senkt vor allem die Triglyceride und das gefährliche small dense LDL-Cholesterin, was routinemäßig aber nicht gemessen wird, und erhöht das gute HDL.
Weiter viel Erfolg mit einer guten und sinnvoll ergänzten veganen Ernährung!
Dr. Volker Schmiedel
Hi!
Sie sind ja ein Veganer im Wolfspelz! Ich finde Ihren Artikel sehr interessant und werde mir Ihre Ratschläge zu Herzen nehmen.
Ich bin selber junger Arzt und noch jüngerer Veganer und bin, wie Sie, der Meinung, dass die gesundheitlichen Vorzüge der kontrollierten veganen Ernährung mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln die gesündeste Ernährungsform ist und in Zukunft die breite Masse erreichen wird. Lassen Sie doch lieber die Polemik sein und werben Sie für eine gesunde vegane Ernährungsform 🙂 !
Liebe Grüße,
Johannes (www.veganforhealth.de)
Lieber Johannes,
danke für Ihre positive Rückmeldung! Ich habe da schon wüste Beschimpfungen erhalten. Ja, ich stehe ernährungstechnisch den Veganern wohl näher als den Fleischliebhabern. Den Artikel habe ich so provokant geschrieben, um missionarisch und restriktiv agierende Hardcore-Veganer ein wenig aus ihrer Comfort-Ecke zu locken. Ja, ich glaube, die gesamte Weltbevölkerung sollte sich eher in Richtung auf eine vegane Ernährung bewegen – das täte der Gesundheit des Einzelnen und dem Weltklima zu Gute. Die 100 %-Veganer sollten allerdings auf ihren Nährstoffhaushalt achten: Wenn Vitamin B12, D, die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA und die Mineralien Eisen (Ferritin), Zink und Selen optimal sind, dann ist vegane Ernährung vermutlich die gesündeste der Welt. Ich untersuche all meine Veganer darauf und substituiere wenn nötig. Bei Vitamin B12, D und EPA/DHA (Algenöl!) ist es fast immer nötig, bei den Mineralien manchmal.
Herzliche Grüße,
Dr. Volker Schmiedel
Der Artikel wurde wohl von einem Kleinkind verfasst, oder einem Pseudowissenschaftler :/
Sehr geehrte Frau Nox,
ich bin jetzt 60 Jahre, habe meine Doktortitel mit magna cum laude erworben, vor 7 Jahren habe ich noch eine Masterarbeit absolviert, publiziere wissenschaftliche Artikel in deutschen und internationalen Fachzeitschriften, habe mehrer Fachbücher über Ernährung und Nährstoffe geschrieben und kann all meine Behauptungen mit wissenschaftlichen Studien belegen.
Allen Veganern rate ich dringend, in ihrem eigenen Interesse, die Studien über die Mangelerscheinungen und klinischen Folgen endlich mal zur Kenntnis zu nahmen. Wenn Sie mich der Pseudowissenschaftlichkeit bezichtigen, dann zeigen Sie mir doch bitte die Studien, die belegen, dass Veganer nach 10 Jahren ohne Substitution eine gute Nährstoffversorgung haben und dass Kleinkinder, deren Mütter sich vegan ernähren und nicht substituieren, im Alter von 1 oder 3 Jahren keinen Mangel an EPA/DHA, Vitamin D oder B12 haben!
Mein Artikel sollte provozieren (was ich bei Ihnen immerhin geschafft habe), dann sollte er aber schon zum Nachdenken anregen (was ich bei Ihnen wohl leider noch nicht geschafft habe). Vielleicht wird´s ja noch. Vegane Ernährung könnte die beste der Welt sein, wenn richtig ergänzt würde – ansonsten macht sie langfristig krank.
Viel Erfolg, Dr. Volker Schmiedel, M.A.
Ich möchte erwähnen das in der Tiermast Vitamine und Mineralstoffe eingesetzt werden, neben Medikamenten und Industriefutter. Es spricht also nichts dagegen Nahrungsergänzungsmittel selbst einzunehmen ohne Tiere als Träger zu missbrauchen. Wir produzieren förmlich die Ressourcen dieser Erde in Tiere hinein. Wir brauchen wenigstens 6 Kilo Pflanzen um 1 Kilo Fleisch zu erzeugen, neben unfassbaren Mengen Trinkwasser. Ich habe jetzt oberflächlich betrachtet das Thema verfehlt. Aber es ist an der Zeit großflächig auf wenigstens vegetarische Ernährung umzustellen. Es wäre wünschenswert eine vegane Ernährung zu optimieren. Viele möchten, aber es ist eine Angst vorhanden.
Sehr geehrter Herr Radradt,
da kann ich Ihnen nur zustimmmen. Wir sollten uns mehr in Richtung auf eine vegetarische Ernährung orientieren. Und ja: Wir können Mineralstoffe, Vitamine und/oder Fettsäuren direkt zuführen, wenn ein Mangel festgestellt werden sollte. Ich würde also jedem Menschen eine vegatarisch orientierte Vollweernährung – sowohl aus gesamtgesellschaftlichen (Ethik, Ökologie) als auch aus persönlichen Gründen (Gesundheit) empfehlen. Sie kann auch komplett vegetarisch oder vegan sein – dann sollten aber die Nährstoffe Vitamin D, Selen, Eisen (Ferritin), Zink, Vitamin B12 (Holo-TC, nicht Vitamin B12!) und die Fettsäuren (letztere z.B. bei http://www.norsan.de) bestimmt und ggf. optimiert werden.
MfG
Dr. Volker Schmiedel