Guten Morgen Herr Dr. Schmiedel,

 

Ich wende mich an Sie, weil ich sehr verzweifelt bin.
Vor ca. 12 Jahren bekam ich die Diagnose Hashimoto. Damals wurde direkt zur OP geraten wegen den vielen Knoten. Ich lebte eigentlich ganz normal damit Eine OP habe ich noch nicht machen lassen. Doch hatte ich mich schon immer gefragt wie andere es schaffen nach einem anstrengenden Arbeitstag abends noch so fit zu sein. Dann hatten mein Mann und ich Kinderwunsch. Es wollte nicht klappen. Die Dosis von Lthyrox wurde sehr häufig geändert. Dann nach Eintritt der Schwangerschaft auch. Mir wurde dann euthyrox verschrieben. Anfang 4. Monat bekam ich einen sehr belastenden und angstauslösenden Drehschwindel mit Übelkeit und Erbrechen. Nach der Geburt habe ich gestillt und leider wurde viel zu spät reduziert. Ich hatte eine schlimme Zeit mit nächtlichen starken schwitzen, Angst, schlaflosigkeit, innere Unruhe, Erschöpfung. Nach 6 Monaten stillzeit wurde ich ins KH eingeliefert. Wieder Drehschwindel, Kälte am ganzen Körper, starkes Erbrechen, Probleme mit Ohrdruck. Totale Erschöpfung. Seit dem komme ich nicht mehr richtig auf die Beine. Ich fühle mich extrem schnell überfordert. Sobald Stress kommt, bekomme ich nun Kopfschmerzen, den Schwindel, Angst , brennen am ganzen Körper, Stiche in den Gelenken. Muskelzucken. Es ist eine Qual.

Meine Tochter ist ein riesiger Sonnenschein. (Sie wird jetzt im Januar 2 1/2). Kerngesund und mopsfidel. Aber ich fühle mich wie ausgelaugt. Ich möchte ihr eine starke Mama sein. Leider bin ich nun auch noch Alleinerziehende .

Aktuell nehme ich euthyrox 112, vor ca 1 Jahr war der Tsh wert bei 1,2.

Nun meine Fragen:

Meinen sie eine OP ist doch sinnvoll?

Sollte ich wieder auf Lthyrox zurückgreifen?

Was kann ich tun?

Bitte helfen Sie mir…

Liebe Grüße

Antwort:

Ihr TSH-Wert ist perfekt, so dass Sie die Thyroxin-Dosis so beibehalten sollten. Was machen die Schilddrüsenhormone FT3 und FT4? Wie hoch sind jetzt die Schilddrüsen-Antikörper? Es reicht bei Hashimoto nicht, einfach den TSH-Wert zu reguleiren, sondern wir sollten das entzündliche Autoimmungeschehen herunterregulieren. Dafür benötigen wir optimale Werte bei Vitamin D, Selen und Omega-3. All dies kann man messen und optimeiren.

Bei Erschöpfung sind natrülich auch noch andere Werte wichtig wie z.B. Eisen oder Q10. Auch andere Hormone (DHEA. Testosteron, Progesteron, Östrogen sowie das Cortisol-Tagesprofil) sind sehr wichtig. All das kann man unterscuchen, wird aber normalerweise nicht gemacht.

Sie sollten sich einen Arzt suchen, der sich mit diesen Dingen wirklich gut auskennt. Wenn Sie niemanden finden, können Sie sich natürlich auch auf den Weg in die Schweiz begeben, damit wir all dieses einmal untersuchen.

MfG

Dr. Volker Schmiedel