Sehr geehrter Dr. med. Schmiedel,

 

ich habe Ihren Vortrag im Rahmen einer isg-Veranstaltung besucht.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir noch folgende Fragen beantworten könnten:

  1. Wie hoch sollte man Omega-3-Fettsäuren bei Kindern dosieren? Ab welchem Alter kann hier mit Nahrungsergänzungsmitteln gearbeitet werden?
  2. EPA und DHA Säuren wirken sich laut Ihrem Vortrag positiv auf das Herz- Kreislaufsystem, aber auch auf chronische Entzündungen aus. Ist bei beiden Anwendungsgebieten die Mindestgrenze von 2g festgestellt worden, ab der positive Effekte erkennbar waren oder galt dies nur für den Bluthochdruck?
  3. Haben Sie eine Übersicht über verschiedene Öle/ Fette, bei der man zum einen erkennen kann, wie viel EPA und DHA bzw. wie viel Omega 6 Fettsäuren enthalten sind, zum anderen, wie viele Transfettsäuren entstehen, wenn man diese Öle/ Fette über gewisse Temperaturen erhitzt bzw. wie hoch der Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist?
    Sonnenblumenöl wird ja aufgrund seines hohen Anteils an einfach ungesättigten Fettsäuren als Bratenfett angeworben, hat allerdings ja wiederum viele Omega 6 Fettsäuren.
  4. Welches Öl/ Fett würden Sie zum Braten bzw. Backen empfehlen, um wenig Transfettsäuren, aber auch wenig Omega 6 Fettsäuren zu sich zu nehmen.

Vielen Dank für Ihre Mühe

Antwort:

Ihre Fragen möchte ich wie folgt beantworten:

1. Kinder sollten ab einem Alter minus 9 Monaten Omega-3 bekommen, d.h. am besten vom Tag der Zeugung an sollte die Mutter Omega-3 nehmen. Die Dosis richtet sich bei den geborenen Kindern nach dem Gewicht: 30-40 kg 1 TL, 15-20 kg 1/2 TL, Kleinkinder 2 Tr. Fischöl pro kg KG. bei Algenöl jeweils die Hälfte.
2. Bei allen Erkrankungen scheinen die Wirkungen erst richtig ab 2 g EPA/DHA loszugehen. Optimal ist die Messung und die Einstellung des Patienten auf einen Omega-3-Index von über 8 % bei Herzerkrankungen bzw. ein AA/EPA-Verhältnis unter 2,5 bei Entzündungen. Die dafür erforderlichen Dosen können je nach sonstiger Ernährung von 1 TL bis 2 EL gehen.
3. Nein, eine Übersicht habe ich nicht, aber auf jedem Fischöl steht ja drauf, was drin ist. Eine Studie, die erforscht hat, bei welchem Öl nach wieviel Minuten bei welcher Temperatur wie viele Transfettsäuren entstehen, suche ich seit langem. Generell kann man sagen: Je höher die Temperatur, je länger das Braten und je mehr ungesättigte Fettsäuren, desto mehr Tranfettsäuren. Das Sonnenblumenbratöl ist für mich der letzte Schwachsinn. Natürliches Sonnenblumenöl darf man wegen der hoch ungesättigten Fettsäuren gar nicht zum Braten verwenden. Also hat man es künstlich verändert und den Anteil der einfach ungesättigten Ölsäure erhöht. Das macht es hitzebeständiger – aber dann kann ich doch gleich Olivenöl nehmen, welches die Ölsäure natürlicherweise in hoher Menge enthält.
4. Das beste Bratfett ist Kokosöl (nicht -fett!), dann kommt Olivenöl, dann Butter/Ghee.

MfG

Dr. Schmiedel