Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

Ich lese momentan Ihre Bücher über Diabetes und Alarm im Darm. Die Bücher sind sehr interessant.
Ich habe eine Frage bezüglich Diabetes.

Mein Großvater und alle seine Geschwister hatten Diabetes. So wie meine Mama sich nach einzelnen Erzählungen erinnern kann, hatten beide Elternteile von meinem Großvater auch Diabetes. In der Generation von meiner Mama, hier sind auch fast alle, bis auf eine Schwester von meiner Mutter, einer Cousine und einem Cousin, von Diabetes Typ 2 betroffen. Die Diagnose hieß immer Diabetes mellitus Typ 2.

Soweit ich weiß, haben einige Verwandte aus meiner Generation auch schon entweder Diabetes oder Prädiabetes. Voran kann das liegen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder oder jeder zweite Verwandte an dieser Krankheit erkranken kann? Kann man etwas dagegen machen? Gibt es irgendwelche Prophylaxe? Vitamine? Irgendwas?

Es gibt doch auch psychosomatische Ursachen, wie z.B. fehlende Freude am Leben.
In letzter Zeit merke ich etwas komisches Im Körper, wenn ich etwas Süßes esse. Dieses Gefühl ist nicht so einfach zu beschreiben.

Mit freundlichen Grüssen,
I. A.

Antwort

Sehr geehrte Frau A.,
Typ II-Diabetes ist eher vererblich als Typ I. Die Gene sind aber das Eine, die Umwelt das Andere. In den Nachkriegsjahren gab es aber praktisch keinen Diabetes, obwohl die Gene dieselben waren. Da sehen wir schon die besten Präventionsmaßnahmen: Kein Auto, keine Fahrstühle, sondern viel Bewegung mit Fahrrad und zu Fuß sowie sparsame Kost mit wenig Süßigkeiten – und vor allem keine Süßstoffe.
Wenn man noch mehr tun will, sollte man mit den für Diabetes wichtigen Nährstoffe ausgestattet sein:
– Vitamin D: Der Spiegel sollte bei 150 nmol/l liegen (dafür benötigen die meisten Erwachsenen etwa 5000 IE).
– Omega-3: Der AA/EPA-Quotient sollte bei 2,5 liegen (dafür benötigen die meisten Erwachsenen etwa 1 EL Fischöl)
– Zink: Der Zinkspiegel im Serum sollte im mittleren Normbereich liegen (nicht jeder muss Zink nehmen, aber wenn, dann werden meist 10-15 mg benötigt)
 Magnesium: Der Magnesiumspiegel (im Vollblut) sollte im mittleren Normbereich liegen (nicht jeder muss Magnesium nehmen, aber wenn, dann 150-600 mg, bei dünnem Stuhl Dosis reduzieren)
– Homocystein: ist ein Marker für die B-Vitamine, der Spiegel sollte unter 10 liegen
Weitere Informationen (neben meinem Diabetes-Buch) finden Sie in meinem Buch “Nährstofftherapie”.
Viel Erfolg!
Dr. Volker Schmiedel