Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

ich hätte eine Frage zum Olivenöl. Im Biomarkt gibt es Olivenöl mit dem Vermerk “hocherhitzbar”.
Kann man dieses Öl ohne Bedenken bezügl. der Transfette wirklich hoch erhitzen?

Weiterhin würde mich interessieren, was der Unterschied zwischen dem Fischöl und dem Algenöl ist.
Warum macht man den Umweg über die Fische, wenn in den Algen doch auch alles enthalten ist?
Gibt es bezüglich der Wirkung einen Unterschied? (Fischöl 1 EL, Algenöl 1 TL)

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort:

Die hoch erhitzbaren Olivenöle haben mehr Ölsäure und weniger hoch ungesättigte Fettsäuren als normales Olivenöl und sind darum tatsächlich etwas hitzebeständiger. Bis zum Rauchpunkt sollte man sie aber auch nicht erhitzen. In der Tat entstehen dadurch weniger Transfette (aber bei längerem Braten und höheren Temperaturen entstehen schon noch welche). Ich kann nicht den Sinn erkennen, ein künstliches Öl zum Braten einzusetzen, wenn wir mit dem Kokosöl doch das hitzebeständigste natürliche Öl zur Verfügung haben. Alternativ kann ich auch eine Pfanne einsetzen, mit der ich fast ohne Öl auskomme und darin mir nativem Olivenöl, Butter oder Ghee braten.

Zwischen Fischöl und Algenöl gibt es einige Unterschiede:
– Das Fischöl (jedenfalls das Norsan total) enthält mehr EPA als DHA und ist daher besser bei Entzündungen geeignet.
– Das Algenöl enthält mehr DHA als EPA und ist daher mehr die Kognition (z.B. Vermeidung von Demenz) geeignet.
– Das Fischöl hat etwa 30 % Omega-3-Fettsäuren, das Algenöl hat etwa 60 % Omega-3-Fettsäuren, man braucht also nur die Hälfte.
– Das Algenöl ist mehr als doppelt so teuer. Pro Gramm Omega-3-Fettsäuren ist es dann nur noch etwas teurer.

Wenn jemand Rheuma hat, würde ich also immer noch das Fischöl vorziehen. Bevor ein Vegetarier/Veganer gar nichts nimmt, ist es immer noch besser, wenn er dann wenigstens das Algenöl nimmt.

MfG

Dr. Volker Schmiedel