Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

bei Leberzirrhose (Child A) ist doch u.a. die Einnahme von Omega-3- Fettsäuren (gg. auch nach Ermittlung des Omega 6/ Omega 3 – Quotienten) sehr sinnvoll?

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Frage

Mit freundlichen Grüßen

Antwort:

Selbstverständlich! Der AA/EPA-Quotient sollte auf jeden Fall unter 2,5 gehalten werden. Natürlich würde ich auch andere Nährstoffe wie Selen, Vitamin D, Zink usw. optimieren. Auch Phytos wie Artischocke, Mariendistel und Curcumin können zum Einsatz kommen. Das würde ich von der individuellen Konstellation des Patienten abhängig machen. Der Stuhl-pH sollte neutral bis leicht basisch gehalten werden (Probiotika, vor allem auch Präbiotika).

Ich habe einen Leberzirrhosepatienten mit Child C mehr als 10 Jahre betreut, bevor er nach einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus verstorben ist. Seiner Leber ging es aber gut. Die Internisten haben ihn sogar von Child C auf Child B zurückgestuft, was sie ein wenig verwundert hat, weil so etwas bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose sonst nicht vorkommt. Seine hepatische Enzephalopathie hat sich in den 10 Jahren ebenfalls eher verbessert unter der Lebertherapie und Omega-3 (Anti-Inflammation und Pro-Kognition). Sie haben ihn aber auch nicht gefragt, was er alles gemacht hat. Denn dann hätten sie ja ihr Weltbild korrigieren müssen.

Auch eine Leberzirrhose kann man also lange stabil halten oder sogar noch verbessern. Aber dafür muss man etwas tun. Ich empfehle allen Leberpatienten meinen Patientenratgeber “Hausputz für Leber & Galle” (auch für Therapeuten steht da Manches hilfreiche drin).

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

Dr. Volker Schmiedel