Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,
sehr interessiert habe ich Ihre Internetseite durchgelesen und einige Videos von ihnen angesehen. Ich selber beschäftige und interessiere mich schon sei fast 40 Jahre mit gesunder Ernährung.
Ich suche Hilfe für meine Tochter, die seit Anfang Dezember 2018 an Depressionen, die immer schlimmer werden, leidet.
Vor 2 Jahren hat mein Ehemann sich das Leben genommenen, er hatte auch Depressionen, die ich aber nicht erkannt hatte, er ist einfach gegen einen Baum gefahren, das hätte ich nie für möglich gehalten. Er hatte sich überall reingesteigert, schlaflose Nächte, Ängste und nur noch alles negativ gesehen. Er hatte 2 Darmfisteln, die beide entfernt wurden, die Ausgänge waren direkt neben dem Schließmuskel, damit fing alles an…
Meine Tochter fing auch mit diesen schlaflosen Nächten, innerer Unruhe, Ängsten usw. an…
Ich habe sofort die Reißleine gezogen und alles in Bewegung gesetzt um Hilfe zu bekommen.
Es ist so schrecklich alles nochmal durchzumachen, ich muss ihr aber helfen. Sie ist jetzt 45 Jahre, verheiratet und hat 2Kinder. Seit 5 Tagen ist sie stationär im Krankenhaus. Sie nimmt Antidepressiva, hatte sie schon von Anfang Dezember an genommen aber auch wechseln müssen wegen Unverträglichkeiten.
Leider sind die Ernährungsvorstellungen von meinem Schwiegersohn etwas anders als meine und dadurch stoße ich immer wieder auf Kritik. Viel Fleisch wenig Gemüse, gerne Nudeln oder auch mal eine Pizza aber kein Fisch…
aber zumindest wird überwiegend im Bioladen eingekauft und es gibt unter anderem auch gutes Leinöl.
Ich habe ihr letzte Woche 2 x von meinem gebraten Lachs etwas vorbeigebracht, den mochte sie ja wenigsten, ist auch Bio und hoffentlich nicht so stark mit Schwermetallen und Plastik belastet.
Sie hatten gesagt / geschrieben, Omega-3-Fettsäuren in hoher Dosierung, aber Fisch nicht mehr als 2x in der Woche essen. Fischölkapseln müsste man ja viele nehmen um auf 2g zu kommen, sind die nicht mit Schwermetallen belastet?
Ich glaube aber auch nicht, dass sie von denen soviel runter bekommt, der Fischgeschmack kommt ja doch immer leicht durch. Hilft da das Leinöl auch, hat ja auch sehr viel Omega-3 Fettsäuren, was wäre denn ihre Empfehlung wieviel wovon? Es wäre sehr nett wenn Sie mir helfen könnten, wenn Sie Zeit finden um mir zu antworten. Ich möchte meine Tochter nicht auch noch verlieren.
In der großen Hoffnung von Ihnen zu hören, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Antwort
Meinen Beitrag haben Sie ja schon sicher gelesen: https://www.dr-schmiedel.de/depression-nahrstoffe/
Bei einer schweren Depression sollte auf jeden Fall eine psychiatrische Behandlung erfolgen. Zusätzlich würde ich aber immer mit Nahrungsergänzungen arbeiten. Studien zeigen, dass man damit schneller aus der Depression herauskommt.
– Fettsäuren würde ich bei www.norsan.de messen lassen und den AA/EPA auf 2,5 einstellen. Die meisten brauchen dann 1 EL Norsan Fischöl, bei sehr wenig Fischen in der Nahrung mitunter auch mehr.
– Leinöl bringt leider fast nichts, kann aber zusätzlich genommen werden, aber nicht anstelle von Fischöl.
– Vitamin D sollte auf 150 nmol/l eingestellt werden. Die meisten benötigen dafür 2000-8000 IE.
– Tryptophan oder 5HTP sollte nicht genommen werden, wenn Antidpepressiva genommen werden. Wenn ein Serotonimmangel da ist, kann es jedoch nach dem Ausschleichen genommen werden. Das sollte man in Absprache mit jemandem machen, der sich damit wirklich auskennt.
In meinem Buch “Omega-3 – Öl des Lebens” werden alle wichtigen Fragen zu Omega-3 beantwortet. In meinem Buch “Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente” werden viel weitere Fragen zur Ernährung und Nahrungsergänzungen beantwortet. Eine Depression ist seht gut unterstützend mit Nahrungsergänzungen beeinflussbar. Viel Erfolg!
Dr. Volker Schmiedel