Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

mit großem Interesse lese ich Ihre Newsletter, für die ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Ihnen bedanke.

Ich hätte zwei Fragen, angestoßen durch Ihre Newsletter:

1. Zu dem Newsletter Thema „Koloskopie“: meine letzte Koloskopie war vor 10 Jahren. Die Diagnose damals war „ausgeprägte Melanosis“ (vermutlich als Folge von „Jugendsünden“, wo ich längere Zeit Abführmittel einnahm). Keine Polypen. Ein Kolonadenome/Karzinom wurde ausgeschlossen.

Nun meine Frage: ich habe 2 Krebs-OP’s hinter mir (GA-Karzinom 2017 und eine „GA-Abklatschmetastase“ in der Bauchwand 2018) und gelte jetzt als „tumorfrei“. Chemotherapie war nicht nötig. Im März 2019 steht eine MRT-Nachuntersuchung an. Der Arzt empfahl mir, eine Koloskopie in Bälde machen zu lassen. Ich möchte aber lieber noch ein bisschen warten, bis ich mich ganz von den Strapazen der zurückliegenden 2 Jahre erholt habe. Was denken Sie darüber?

2. Zu dem Newsletter Thema „Therapie mit Nährstoffen“: Sie schreiben darin u. a., dass die Orthomolekulare Therapie bei Krebserkrankungen sinnvoll ist.

Meine Frage: Wie können Mangelzustände nachgewiesen werden (erweitertes Blutbild)?
Von einer Bekannten wurde mir „LaVita“ (www.lavita.de) und OPC-Traubenkernextrakt „Proanthenols 100 DE“ empfohlen oder „Daily Plus“, beides von der Firma „Lifeplus“ www.lifeplus.com/de/de/ Kennen Sie diese Produkte? Oder können Sie mir eine Empfehlung geben?

Anmerken möchte ich noch, dass ich mich sehr gesund ernähre mit viel Obst und Gemüse (Metabolic-Balance), Omega 3 Öl von Fa. Norsan, liposomales Vitamin C 1 Std. walken täglich, usw. Zink und Selen bestimmt mein Arzt bei der nächsten Blutuntersuchung.

Ich danke Ihnen schon im Voraus ganz herzlich für Ihre Antwort.

Mit dankbaren Grüßen,

Antwort

  1. Haben Sie die Koloskopie als Strapaze empfunden? Ich fand sie weniger belastend als ein Besuch beim Zahnarzt. Die zwei Tage mit dem Abführen sind ein wenig blöd, aber die Untersuchung selbst belastet praktisch nicht und am nächsten Tag kann wieder alles tun, als wenn nichts gewesen wäre – zumindest war es bei mir so. Und dann hat man wieder für 10Jahre Ruhe.
  2. Ich bin kein Freund von Kombinationspräparaten (siehe auch meinen Newsletter hierzu). Ich habe mal nachgeschaut: In 100 ml LaVita-Fertiggetränk sind 300 mg Vitamin C, 5 mg Zink und 35 µg Selen enthalten. Vitamin D sogar nur 400 IE. Für eine gute Versorgung für das Immunsystem brauche ich das 3-10fache! Omega-3-Fettsäuren, die wichtigste Substanz bei Krebs, ist gar nicht enthalten. Wenn ich wegen Sport oder schlechter Ernährung von allem ein bisschen mehr haben möchte, kann das sinnvoll sein. Wenn ich bei spezifischen Krankheiten präventiv oder therapeutisch tätig werden möchte, brauche ich von ganz bestimmten Nährstoffen sehr viel mehr. Dasselbe gilt für andere Kombi-Präparate wie life- oder juice-plus.

Ich bin ein großer Freund der Diagnostik. Ich schaue mir Zink, Selen, Vitamin D und die Fettsäuren ganz genau an und gebe dann genau das, was der Patient benötigt, um optimale Werte zu haben. Nicht jeder benötigt Zink oder Selen, wenn er damit gut versorgt ist.

OPC habe ich noch nie verordnet. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum alle so wild darauf sind. Es ist einer der Nährstoffe mit der, sagen wir mal euphemistisch: bescheidensten Datenlage. Für mich reine Geldmache der Hersteller.

Ich rate jedem Krebspatienten, Selen, Zink und Vitamin bei Hausarzt auf eigene Kosten messen zu lassen und dann das zu nehmen, was ich in meinen Artikeln empfehle. Fettsäuren kann man bei www.norsan.de messen und dann optimieren. Obst, Gemüse Vitamin C sind natürlich gut – genauso Bewegung und bitte nicht vergessen: Meditation, Visualisierung und sonstige “guten Gedanken”.

Alles Gute für Ihre Gesundheit,

Dr. Volker Schmiedel