Hallo Herr Schmiedel,

in ihrem Buch über Burnout schreiben sie, dass der Adrenalin-Spiegel bei Burnout-Betroffenen erhöht ist. Ist es da nicht sinnvoll und möglich mit Medikamenten diesen zu senken, um der fundamentalen Entkräftung der Menschen entgegen zu wirken? Ich leide seit Jahren an Burnout und schaffe es nicht mehr länger als zwei Stunden am Tag zu arbeiten, obwohl ich motiviert bin. Für ihre Mühe danke ich im Voraus.

Mit freundlichem Gruß

Antwort:

In der Aktivierungsphase des Burnout können die Stresshormone aus der Nebenniere kompensatorisch noch erhöht sein, später fallen Sie dann aber ab. Es hört sich bei Ihnen schon so an, als wenn Sie eher schon in einem fortgeschrittenen Stadium sind.

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnostik gesetzt. Bei einem schweren Burnout würde ich alle diagnostischen Geschütze auffahren und alle im Buch angebenen Blutwerte testen, außerdem aber noch Speichelhormone (z.B. DHEA, Cortisol, Testosteron, Progesteron) sowie ein Stressprofil im Urin. Wenn man da Mangelzustände findet, kann man gegensteuern. Natürlich auch, wenn Stresshormone doch noch zu hoch sein sollten.

Sie sollten sich dringend jemanden suchen, der sich mit dieser Diagnostik und den therapeutischen Konsequenzen wirklich gut auskennt. Es wird nicht ganz einfach sein, so jemanden zu finden. Wenn es Ihnen nicht gelingen sollte, steht Ihnen natürlich auch der Weg zu mir in die Schweiz frei, wenn Ihnen da nicht zu aufwändig und teuer sein sollte. Die gesetzliche Kasse in Deutschland würde sich gar nicht, die private Kasse zumindest zu einem großen Teil beteiligen.

MfG

Dr. Volker Schmiedel