Sehr geehrter Herr Doktor Schmiedel,

inspiriert durch Ihr Buch “Alarm im Darm” erlaube ich mir folgende Frage.
Bedingt durch eine Pankreas-Schwäche (Elastase = 126 µg/g, aktuelles Körpergewicht 41kg , Größe 159 cm, Alter 64 Jahre) nehme ich das Präparat Nortase, welches ich gut vertrage.
Eine einmalige Einnahme eines hochdosierten Enzympräparates (Laves 20 000) führte zu starken Schmerzen und Durchfall.
Kann dies eine Unverträglichkeit sein?
Ferner bekomme ich unterschiedliche Aussagen bezgl. der Einnahmemengen aller Bauchspeicheldrüsen-Präparate, eine längerfristige Einnahme dieser Mittel würde zu einer weiteren “Ermüdung” der Bauchspeicheldrüse führen.
Manche Ärzte dementieren dies.
Seit Jahren ernähre ich mich vorwiegend vegetarisch (Bio-Lebensmittel), werde aber durch einige Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten ausgebremst.
Die Hauptsorge gilt meinem Gewichtsverlust (ca. 8 kg in 6 Jahren), bzw. der Tatsache, daß ich keine Gewichtszunahme erreiche.

Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Antwort

Die Aussage, bei einer Schwäche der Bauchspeicheldrüse keine oder wenig Enzyme zu geben ist genauso sinnvoll wie eine Empfehlung bei Schilddrüsenunterfunktion keine Hormone zu geben, damit diese nicht ermüdet. Wirklich Unsinn!

Jeder mit einer Schwäche sollte so viele Enzyme nehmen, dass er eine einigermaßen gute Fettverdauung hat. Nehmen der subjektiven Wahrnehmung (bei wie viel Fett bekomme ich Blähungen, Durchfall etc.?) sollte man gelegentlich den Stuhl auf die Fette untersuchen lassen. Wenn Fett im Stuhl nicht mehr erhöht ist, besteht auch die Chance, dass man wieder “etwas ansetzen” kann.

Ich empfehle in solchen Fällen auch dringend eine Vitalstoffdiganostik, weil bei Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Zink, Selen auch leicht Mangelzustände bei langanhaltender Fettverdauungsstörungen vorkommen können.

MfG

Dr. Volker Schmiedel