Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

über den Hashimoto-Onlinekongress bin ich auf Sie aufmerksam geworden, da ich selbst Hashimoto habe. Ihr Interview (und den Besuch Ihrer Website) fand ich äußerst interessant und hilfreich. Ich habe aber ein Problem: keiner meiner Ärzte kontrolliert meine Werte in den von Ihnen empfohlenen Zeiträumen:
– bei mir wird jedes halbe Jahr der TSH Wert und T4 bestimmt
– bei mir wurden noch nie Mikronährstoffe, Vitamine usw. untersucht, weil Zitat: “es mir gut geht, ich viel Sport treibe und mich ‘gesund’ ernähre ( Vegetarisch mit 1 – 2 Mal die Woche Fisch, viele Körner – auf Gluten verzichte ich seit 1 Woche)”
– mir wurde ein Eierstock wegen einer Zyste entfernt, ich habe unreine Haut, bei der ein amerikanischer Artzt und auch meine Kosmetikerin meinte, das sind ‘Hormonpickel’ und da ich oft an Blasenentzündung leide, gab es eine Blasenspiegelung und der Urlogoge meinte, die Ursache könne auch ein gestörter Hormonhaushalt sein – trotzdem sagen verschiedene Ärzte die Kontrolle meiner ‘Hormone’ sei nicht nötig.

Da ich selbst auch die Symptome eines ‘Reizdarms’ aufweise, der mich mittlerweile auch beruflich (ich arbeite mit Menschen) belastet, wollte ich auch eine Untersuchung des Verdauungstrakts – auch das wird abgelehnt, da die Symptome auf einen ‘Reizdarm’ hindeuten.

Nun meine Frage: kann ich darauf bestehen, dass die Werte der Schilddrüse, der Hormone usw. regelmäßig alle 3 Monate untersucht werden? Gibt es da eine Art ‘ärztliche Pflicht’? Oder läuft es darauf hinaus, dass ich weiterhin von Arzt zu Arzt laufen darf, bis ich einen gefunden habe, der das macht ?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen und bedanke mich schon jetzt für das sehr aufschlussreiche Interview.

Mit besten Grüßen

Antwort

Die Schilddrüsenwerte müssen tatsächlich nicht alle 3 Monate kontrolliert werden, wenn sie einigermaßen stabil sind. Bei einer Therapieänderung von Schilddrüsenhormonen kontrolliere ich nach 6 Wo bis 3 Monaten. Wenn ich Nährstoffe wie Vitamin D, Selen oder Omega-3 gebe, kontrolliere ich diese nach 3 Monaten, um zu schauen, ob ich mit der Dosis richtig liege. Dann untersuche ich natürlich auch die Schilddrüsenantikörper, um ein Ansprechen der Entzündung auf die Therapie zu messen.

Bezüglich der Hormone empfehle ich die Lektüre meines Hormonartikels: https://www.dr-schmiedel.de/hormone-hormonmangel/

Bei Entzündungen hilft häufig Progesteron, wenn ein Mangel besteht, was man leicht im Speichel messen kann. Man braucht dafür aber jemanden, der sich mit der Speicheldiagnostik und der transdermalen Therapie mit naturidentischen Hormonen gut auskennt.

Der “Reizdarm” ist eine seltene Erkrankung. Nach den wahren Ursachen von Darmbeschwerden wird leider kaum gefahndet. In meinem Buch “Alarm im Darm – Mathos Reizdarm” kann man erfahren, wie man die Ursachen erkennen und behandeln kann.

Es wäre natürlich sehr hilfreich, wenn man einen Arzt findet, der sich mit den Nährstoffen, der natürlichen Hormontherapie und der Verdauung gut auskennt – all dies kann man nicht im Medizinstudium lernen.

Wenn Sie niemanden finden, können Sie sich gern einen Termin in meiner Praxis www.paramed.ch geben lassen.

Viel Erfolg,

Dr. Volker Schmiedel