Sehr geehrter Herr Dr. Schmiedel,

 

nicht nur in der aktuellen Erkältungs-/Grippezeit wird man von allen Seiten animiert, sein Immunsystem zu stärken, was ja zunächst auch einleuchtet. Ich versuche es neben Sport und gesunder Ernährung vorbeugend mit Knoblauch, Ingwer, Cystustee, Algen etc., bei einer Erkältung mit Tragant, Echinacea, Contramutan, Meerrettich etc. Die Liste der Möglichkeiten ist ja sehr lang. Aber kann man denn bedenkenlos das Immunsystem befeuern oder besteht die Gefahr, dadurch eine Autoimmunkrankheit auszulösen? Oder ist das bei diesen “Hausmitteln” nicht zu befürchten?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort:

Ein funktionierendes Immunsystem wird man durch immunstimulierende Maßnahmen nicht in die Autoimmunkrankheit treiben können – jedenfalls ist mir diesbezüglich nichts bekannt. Bei eingetretener Autoimmunkrankheit wird allerdings von Echinacea abgeraten. Bei Ingwer, Knoblauch oder Meerrettich bestehen diese bedenken nicht, da es sich ja um “natürliche Antibiotika” und nicht um Immunstimulantien handelt. Wenn man präventiv vor Autoimmunkrankheiten geschützt sein will, sollten Vitamin D und Omega-3 optimal sein, d.h. Vitamin D ca. 15 nmol/l und AA/EPA-Quotient bei ca. 2,5. Damit wird das Immunsystem moduliert, d.h. ein schwaches wird gestützt, ein überschießendes wird wieder herunterreguliert. Ohne Messung, die ich allerdings sehr ans Herz lege, empfehle ich 4000 IE Vitamin D und ein EL Fischöl.

MfG

Dr. Volker Schmiedel