Nutzen von Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium bei Vorhofflimmern

DR. MED. VOLKER SCHMIEDEL

Omega-3, Vitamin D & Magnesium: Mikronährstoffe für ein starkes Herz

Vorhofflimmern (VHF) ist die weltweit häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung – mit erhöhtem Risiko für Schlaganfall, Herzschwäche und Sterblichkeit. Neben klassischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Alter rücken zunehmend Mikronährstoffe in den Fokus. Besonders Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium zeigen in Studien eine vielversprechende Wirkung.

Omega-3-Fettsäuren: Schutz fürs Herz

Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA wirken entzündungshemmend, membranstabilisierend und antiarrhythmisch. Sie beeinflussen die elektrische Reizleitung im Herzen und stabilisieren so den Herzrhythmus.

  • Ein optimaler Omega-3-Index von 8–11 % ist mit einem deutlich reduzierten Risiko für VHF verbunden.
  • Zwar wurde in einer Metaanalyse ein leicht erhöhtes VHF-Risiko bei sehr hohen Dosierungen festgestellt – gleichzeitig sanken aber Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Komplikationen.
  • Die Studien zeigen: Nicht die Dosis, sondern der Blutspiegel zählt.

Empfehlung: 1000–3000 mg EPA/DHA täglich – idealerweise mit begleitender Kontrolle des Omega-3-Index.

Vitamin D: Entzündungshemmer mit Rhythmuswirkung

Vitamin D beeinflusst Kalziumkanäle und schützt vor atrialer Fibrose – beides Faktoren, die das Risiko für VHF senken.

  • In Studien konnte bei ausreichender Vitamin-D-Versorgung das Auftreten von VHF um bis zu 50 % gesenkt werden.
  • Ein Anstieg des Blutspiegels um 10 ng/ml reduzierte das Risiko für neu auftretendes VHF um 12 %.

Empfehlung: Je nach Ausgangswert 2500–10 000 IE Vitamin D pro Tag. Optimaler Blutspiegel: 40–60 ng/ml.

Magnesium: Der natürliche Rhythmusgeber

Magnesium ist essenziell für die Reizleitung im Herzen und wirkt als natürlicher Kalziumantagonist.

  • Menschen mit niedrigen Magnesiumwerten hatten in Studien ein deutlich höheres Risiko, VHF zu entwickeln.
  • Besonders bei akutem VHF können Magnesium-Infusionen die Umstellung auf einen normalen Herzrhythmus unterstützen.

Empfehlung: 300–400 mg Magnesium täglich (z. B. als Citrat oder Bisglycinat); bei Bedarf höher dosiert unter ärztlicher Kontrolle.

 Auszug aus Schmiedel V. Nutzen von Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium bei Vorhofflimmern: eine wissenschaftliche Analyse. zkm 2025; 3: 36–38 | © 2025. Thieme. All rights reserved.

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