Quizfrage

Wie lange braucht es, bis so viele Menschen in Deutschland an Diabetes sterben wie bis jetzt  (Stand 9.7.22) in der gesamten Pandemie an (oder mit) Corona gestorben sind?

  1. Weniger als 1 Jahr
  2. Ca. 2 Jahre
  3. Ca. 5 Jahre
  4. Mindestens 10 Jahre

Zitat des Monats

Zucker ist das neue Rauchen!

 

Dieses Zitat beinhaltet gleich mehrere Aspekte:

Während früher das Rauchen der Hauptrisikofaktor für Herzinfarkt, Krebs uvm. mehr war, setzt sich nunmehr die Erkenntnis durch, dass Zucker und damit reichlich ausgestattete Lebensmittel vermutlich genauso gefährlich sind, obwohl uns die Lebensmittelindustrie jahrzehntelang etwas anderes einreden wollte.

Es gibt noch einen weiteren interessanten Zusammenhang: Rauchen erhöht den Blutzucker, vermutlich über die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen. Somit kann Rauchen an der Entstehung und Verstärkung eines bestehenden Diabetes beteiligt sein.

Und wussten Sie, dass Zigarettentabak bis zu 4 g Zucker enthält? Kaum zu glauben, aber die Industrie streckt den Tabak mit Zucker! Dieser ist viel billiger als Tabak, karamellisiert bei der Verbrennung und macht den Rauch aromatischer. Nachteil: Es entstehen dabei AGEs. Das sind Advanced Glycation Endproducts, wörtlich übersetzt fortgeschrittene verzuckerte Endprodukte. Wir finden diese z.B. auch in Cola-Getränken oder Grillfleisch. Wir wissen heute, dass AGEs:

  • zu erhöhtem oxidativen Stress führen
  • die Gefäßerweiterung vermindern
  • eine erhöhte Steifigkeit der Gefäße (ein frühes Anzeichen für Arteriosklerose) bedingen

wie z.B. HbA1c (Langzeitblutzucker, der bei Diabetikern je nach Blutzuckereinstellung leicht bis massiv erhöht sein kann) die Prognose von diabetischen Langzeitkomplikationen wie Nieren- oder Augenschäden verschlechtert.

Also: Finger weg vom Rauchen! Das dürfte heute jedem – auch den Rauchern – klar sein. Aber auch weitestgehender Verzicht auf Zucker und damit hergestellte Lebensmittel. Das betrifft durchaus auch Obst und Früchte, die in großer Menge genossen nicht so gesund sind, wie allgemein angenommen wird. Ganz besonders schlimm sind hier die Fruchtsäfte, die genauso viel Zucker wie Cola- oder Limonadengetränke enthalten!

Die Regel „5 am Tag“ (5 faustgroße Portionen Obst, Salat oder Gemüse am Tag) ist prinzipiell empfehlenswert. Es sollten aber nicht 4 Portionen Obst und 1 Portion Gemüse oder Salat sein, sondern umgekehrt. Und von Obst und Früchten sind eher Beeren vorzuziehen, weil sie weniger Fruktose enthalten. Fruktose, die man den Diabetikern jahrzehntelang als besonders günstig empfohlen hat, ist der schädlichste Zucker den wir kennen, noch schlimmer als Glukose. Haushaltszucker besteht zur Hälfte aus dieser Fruktose!

Diabetes – die vergessene Pandemie

Seit über 2 Jahren werden wir von einer furchtbaren Pandemie heimgesucht – furchtbar, weil viele Menschen daran gestorben sind, aber auch furchtbar, weil die Corona-Maßnahmen ebenfalls einen großen Schaden angerichtet haben (Forscher sollten mal vorurteilsfrei untersuchen, was den größeren Schaden angerichtet hat).

In Deutschland hat es bisher in der gesamten Krise 141.862 (Stand 9.7.22) Coronatote gegeben, wobei wir bis heute immer noch nicht genau wissen, wie viele davon an oder mit Corona gestorben sind. Wissen Sie aber, wie viele Menschen jährlich an Diabetes sterben? 2021 waren dies 151.463 allein in Deutschland. In einem Jahr sterben also mehr Menschen an Diabetes als in 2 ½ Jahren an Corona!

Zahlen für 2021. Deutschland steht an 10. Stelle in der Welt, allerdings gibt es viele Länder mit einer weit größeren Bevölkerung, Quelle:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283855/umfrage/diabetes-laender-mit-den-meisten-todesfaellen/

Hier möchte ich Ihnen aber zeigen, was wir dagegen tun können. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  • Gewichtsreduktion, da über 90 % der Diabetiker übergewichtig sind
  • Heilfasten ist der beste Einstieg in eine Gewichtsreduktion und zieht in wenigen Tagen eine massive Stoffwechselverbesserung nach sich. Oft kann danach die Medikamentendosis deutlich reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden. Bei Einnahme von Medikamenten oder gar Spritzen von Insulin, sollte ein Heilfasten aber nicht ohne Zusammenarbeit mit einem fastenerfahrenden Arzt erfolgen.
  • Low carb, also wenig Kohlenhydrate. Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker, Eiweiße und Fette hingegen nicht. Eine nahezu vollständige low carb-Diät ist aber nur für wenige Menschen langfristig praktizierbar. Eine einfache Methode wäre: Morgens Intervallfasten (also Frühstück weglassen), die erste Mahlzeit mittags mit Kohlenhydraten (möglichst als Vollkornprodukte) und abends ohne Kohlenhydrate, z.B. Hähnchenfilet mit Salat oder Fisch (natürlich nicht paniert!) mit Gemüse.
  • Bewegung senkt den Blutzucker und den Insulinbedarf. Ausdauerbewegung ist genauso wichtig wie Muskeltraining. Eine Stunde Spazierengehen verbraucht 300 kcal, was 75 g Zucker entspricht. Muskeln verbrauchen auch in Ruhe mehr Energie als Fettzellen.
  • Es gibt auch einige Heilkräuter wie Zimt oder die Bittermelone, die nachweislich den Blutzucker senken.
  • Ausführlichere Informationen zu den Lebensstiländerungen erfahren Sie in der Glosse unten sowie im „Buch des Monats“.
  • Und mein Lieblingsthema, die Nährstoffe, sind auch in der Lage, zu einer deutlich besseren Blutzuckereinstellung beizutragen. Und diese möchte ich daher etwas ausführlicher darstellen.

Vitamin D
Mein Lieblingsvitamin ist nicht nur bei vielen anderen Erkrankungen wichtig, sondern eben auch beim Diabetes mellitus. Eine Meta-Analyse zeigt auf, dass Vitamin D klar präventiv bei Diabetes wirkt und sogar wieder zur Rückkehr zu einer normalen Stoffwechsellage beitragen kann.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33534730/

Bei eingetretenem Diabetes verbessert Vitamin D den Langzeitblutzucker HbA1c zwar nur moderat, aber je niedriger der Vitamin D-Spiegel lag, umso bessere Effekte wurden erzielt. Da sich 50 % der Bevölkerung in einem deutlichen Vitamin D-Mangel befindet (und fast niemand ohne Ergänzung optimale Werte aufweist), sollte jeder Diabetiker Vitamin D substituieren. Einschränkend zu dieser Meta-Analyse muss ich feststellen, dass die Studien äußerst inhomogen waren. So reichte die Dosis von 400 IE am Tag bis 50.000 IE pro Woche. Teilweise wurde sogar nur einmal eine sehr hohe Dosis gegeben. Wir wissen heute aber, dass es darauf ankommt, gute Spiegel zu erzielen (am besten 100-150 nmol/l). Dafür bedarf es aber bei den meisten 5000 IE oder (besonders bei den übergewichtigen Diabetikern) teilweise sogar erheblich mehr. Wöchentliche, monatliche oder gar einmalige hohe Gaben sind nicht zu empfehlen.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28483335/

Video, warum täglich Gaben besser sind: https://youtu.be/0wEOkksWLos

Omega-3
Über Omega-3 möchte ich hier nicht viel erzählen, da in der Studie des Monats das Omega-3 bei Diabetes ausführlich gewürdigt wird. Nur so viel:

  • Wir benötigen optimale Spiegel. Der Omega-3-Index (Summe der maritimen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA) sollte bei 8-11 % liegen. Am besten sollte vor und drei Monate nach Beginn der Einnahme eine Fettsäureanalyse erfolgen.
  • Für einen solchen Spiegel benötigt der Normalgewichtige mit durchschnittlicher Ernährung (3-4x Fleisch und 1x Fisch pro Woche) in der Regel 1 EL Fisch- oder 1 TL Algenöl. Ist das Gewicht deutlich höher, der Konsum an tierischen Produkten deutlich höher oder der Fischkonsum deutlich niedriger, kann auch eine deutlich höhere Dosis erforderlich werden.
  • Am besten führt man vor einer Omega-3-Therapie und nach 3 Monaten eine Fettsäureanalyse durch. Wichtig: Nicht im Serum! https://youtu.be/TDCeOClzm6s Bezugsquelle für einen ambulanten Test zuhause siehe unten.

Andere Nährstoffe
Sinnvoll bei Diabetes sind außerdem:

  • Pflanzliche Substanzen wie Bittermelone und Zimt
  • Chrom
  • Magnesium
  • Zink
  • Vitamin B1, B6 und B12 (vorbeugend gegen Spätschäden des Diabetes)

Ich bin ja sonst kein Freund von Multi-Präparaten, siehe auch

https://www.dr-schmiedel.de/nahrungsergaenzungen-kombi-praeparat/

Da es aber schwerfallen wird, alle diese Stoffe als Einzelsubstanzen zu nehmen und dann zusätzlich noch Vitamin D und Omega-3, würde ich hier doch ein sinnvoll konzipiertes und hoch dosiertes Kombi-Präparat empfehlen.

Ein solches ist das vor wenigen Monaten neu auf den Markt gekommene DiabetoDyn. Die Tagesdosis von 5 Kapseln ist der guten Dosierung von Bittermelone und Zimt (jeweils 1 g am Tag) geschuldet, die man sonst nicht erreichen würde. Nach Erreichen einer guten Blutzuckereinstellung könnte man die Dosis ggf. auf 3 Kapseln am Tag reduzieren.

Bezugsquellen und Rabattcodes für die Vitamin D-, Omega-3- und Kombi-Präparate sowie die Fettsäureanalyse finden Sie am Ende des Newsletters.

Hier noch einiges Links zu Diabetes-Videos von mir:

Studie des Monats

Benn CS, Schaltz-Buchholzer F, Nielsen S, Netea MG, Aaby P.: Randomised Clinical Trials of COVID-19 Vaccines: Do Adenovirus-Vector Vaccines Have Beneficial Non-Specific Effects? 21 Pages Posted: 5 Apr 2022 Preprint Lancet

 

Hierbei handelt es sich um ein Preprint (Vorabruck) der Zeitschrift Lancet – ich komme später darauf zurück.

Die Autoren schlossen 3 Studien mit fast 75.000 Probanden mit mRNA-Impfstoffen und 5 Studien mit über 120.000 Probanden mit Vektor-Impfstudien in diese Meta-Analyse ein.

Die Ergebnisse waren für die Forscher – gelinge gesagt – überraschend:

Felipe Mendes Delpino, Lílian Munhoz Figueiredo, Bruna Gonçalves Cordeiro da Silva, Taiciane Gonçalves da Silva, Gicele Costa Mintem, Renata Moraes Bielemann, Denise Petrucci Gigante: Omega-3 supplementation and diabetes: A systematic review and meta-analysis. Crit Rev Food Sci Nutr. 2022;62(16):4435-4448. doi: 10.1080/10408398.2021.1875977. Epub 2021 Jan 22. DOI: 10.1080/10408398.2021.1875977

Link zum abstract: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33480268/

Dies ist die erste große Meta-Analyse zu Omega-3-Fettsäuren und Diabetes mellitus! Die Autoren haben 30 Studien zu Omega-3 und der Beeinflussung von Diabetes mellitus-Parametern gefunden. Diese Parameter waren Nüchtern-Blutzucker, Insulinresistenz und der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c. Für den Nüchtern-Blutzucker und die Insulinresistenz gab es signifikante Effekte, nicht aber für den HbA1c. Das lag aber daran, dass nur wenige Studien diesen Parameter maßen und ein Teil dieser Studien nur 8 Wochen dauerten, was für die Beeinflussung des HbA1c zu wenig ist. Die Autoren dieser Publikation beenden Ihre Ausführungen mit dem denkwürdigen Satz: 

„This systematic review with meta-analysis demonstrated that supplementation with omega-3 has protective effects on diabetes parameters.“

Ich halte nach all diesen Studien (zu Vitamin D und anderen Nährstoffen gibt es auch überzeugende Daten) eine Diabetes-Therapie ohne Nährstoffoptimierung für einen Kunstfehler! Einer dieser Nährstoffe ist zweifellos Omega-3.

Buchtipp des Monats

Diabetes ist eine der für das Gesundheitssystem belastendsten Erkrankungen. Und für den betroffenen Patienten natürlich auch. Das Problem ist, dass Diabetes im Anfangsstadium keine Beschwerden verursacht. Diabetes tut nicht weh, Diabetes schränkt uns in unserer Leistungsfähigkeit und in unserer Leistungsfähigkeit überhaupt nicht ein. Der Patient soll Laborwerte wie den Nüchternblutzucker oder den Langzeitblutzucker behandeln, um vielleicht in Jahrzehnten Spätschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung oder Nierenversagen zu vermeiden. Das ist sehr schwierig und vielleicht kognitiv, aber nicht emotional zu verstehen.

Dieses Buch klärt darüber auf, was der Typ-II-Diabetes eigentlich ist, nämlich eine Insulinresistenz-Krankheit. Es gibt praktische Hinweise zur Diagnostik und zur Therapie und schildert einige eindrucksvolle Kasuistiken. Ein must have für jeden Diabetiker oder aufgrund von Genetik oder Übergewicht dafür Gefährdeten!

COVID-19 und Long-COVID – können wir uns wirklich allein mit der Impfung davor schützen?
aufgeschnappt und kommentiert

Es ist was faul im Staate Diabetesmark!

Dr. med. Quintus Querulantius merkt hierzu an: Die konventionelle Leit-Linien-Therapie (oder doch besser Leid-Linien-Therapie?) ist ja nicht selten eher pharma- als patientenorientiert. Bei Diabetikern empfinde ich die Situation aber als besonders tragisch (siehe das obige Zitat frei nach Shakespeare). Wenn ich die Diagnostik und Therapie bei vielen Krankheiten sehe, bekomme ich nicht selten eine Blutdruckkrise. Bei Diabetikern kriege ich aber häufig Schnappatmung.

Beispiele gefällig?
Stolz präsentieren mir Diabetiker ihr Diabetes-Büchlein, wo peinlich genau jeden Morgen der Nüchtern-Blutzuckerwert eingetragen ist. Die Werte sind meistens normal, manchmal minimal erhöht. Aber aus diesen Werten kann man fast nie erkennen, dass da ein Diabetiker vor mir sitzt – außer es besteht eine wirklich sehr schlechte Blutzuckereinstellung.

Ich frage dann immer, wer das so empfohlen hat. Da die Empfehlung meist von der Ernährungsberatung oder der Diabetes-Beratung kommt, kann ich den Patienten gar keinen Vorwurf machen, aber ich halte dieses penetrante Nüchtern-Blutzucker-Messen für – vorsichtig ausgedrückt – wenig zielführend. Ich frage den Diabetiker dann, welcher Wert wohl aussagekräftiger ist: der nach einer zwölfstündigen Nahrungskarenz gemessene und daher fast immer normale Wert oder ein Wert, der eine Stunde nach einer großen Portion Spaghetti gemessen wird? Das leuchtet doch jedem ein.

Ich rate meinen Diabetikern dazu, die stupiden morgendlichen Messungen durch sinnvolle Messungen zu ersetzen, die dann auch wichtige Fragen beantworten:

  • Wie sind die Werte nüchtern und eine Stunde nach der besagten Pasta-Mahlzeit?
  • Wie sind die Werte nüchtern und eine Stunde nach einem Fischfilet (natürlich ohne Panade) mit einer leckeren Sahnesauce und Gemüse satt (also praktisch ohne Kohlenhydrate)?
  • Wie sind die Werte, wenn ich nach den Spaghetti eine einstündige Wanderung mache?
  • Wie sind die Werte nach einem Glas staubtrockenen oder einem Glas halbtrockenen Weißwein?
  • Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Der Experimentierfreudigkeit des Diabetikers sind da keine Grenzen gesetzt. Aus diesen Experimenten könnte der Diabetiker lernen, was seinem Blutzucker gut tut und was nicht und könnte seine Lebensweise danach einrichten. Ich habe aber noch nie einen Diabetiker getroffen, dem das so erklärt wurde (was nicht heißt, dass es das nicht gibt, es scheint eben nur nicht die Regel zu sein oder zu mir kommen die besonders schlecht geschulten Patienten).

Ich frage meine Patienten auch immer, ob sie wissen, was eine Insulinresistenz ist. Die meisten schauen mich dann mit großen Augen sehr erstaunt an. Ich erkläre Ihnen dann, dass die meisten Typ-II-Diabetiker (bei Typ I ist das ganz anders!) nahezu immer zu hohe und nicht zu niedrige Insulinwerte aufweisen, wie viele annehmen. Die Diabetiker haben – zumindest in den ersten Jahren der Erkrankung – völlig normale Insulinwerte oder sogar einen Überschuss. Das Insulin wirkt eben nur nicht mehr so gut. Die Körperzellen benötigen bei einer Insulinresistenz viel mehr Insulin, um dieselbe Zuckermenge in die Zellen einzuschleusen. Diabetes ist also keine Zuckerkrankheit (das beschreibt nur das Symptom), sondern eine Insulinresistenzkrankheit (das beschreibt die Ursache). Was aber sind die Ursachen dieser Insulinresistenz?

  • Es gibt eine gewisse genetische Prädisposition. Die kann man aber durch die Lebensweise völlig kompensieren. 1948 gab es bei uns praktisch keine Typ-II-Diabetiker! Es gab wenig zu beißen, daher kaum Übergewicht. Es gab kaum Autos, Fahrstühle, Rolltreppen. Jeder musste mit dem Fahrrad oder zu Fuß kilometerweit zum Markt, zur Schule oder zur Arbeit gelangen.
  • Übergewicht ist der Hauptfaktor Nummer 1 für die Insulinresistenz. Fettzellen benötigen wesentlich mehr Insulin als Muskelzellen. Wenn wir Muskeln betätigen fließt der Zucker nahezu ohne Insulin in die Zellen.
  • Da sind wir schon bei der Bewegung als Faktor Nummer 2. Wir hätten schon viel weniger Probleme mit dem Diabetes, wenn jeder nur 10.000 Schritte am Tag gehen würde.
  • Stress führt zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin oder Kortisol. Das ist auch sinnvoll. Denn im Stress müssen wir kämpfen oder fliehen. Früher jedenfalls. Da wurde der Zucker durch körperliche Tätigkeit verarbeitet. Das ist heute kaum noch der Fall.
  • Kohlenhydrate, besonders Zucker, erhöhen die Insulinausschüttung. Je höher aber die Insulinspiegel sind, umso eher entwickelt sich eine Insulinresistenz.
  • Nährstoffmängel (siehe oben) tragen ebenfalls enorm zur Verschlechterung der Glukosetoleranz bei. Umgekehrt können wir mit einer guten Nährstoffversorgung Diabetes verhindern, verbessern oder sogar zur Heilung beitragen.
  • Und jetzt kommt es ganz schlimm: Viele Diabetes-Medikamente (z.B. Sulfonylharnstoffe) verbessern zwar den Blutzucker, erhöhen aber die Insulinresistenz! Es findet also eine symptomatische Blutzuckerkosmetik statt, die Ursache des Diabetes wird aber sogar verschlimmert. Das schlimmste Medikament ist hier die Insulin-Spritze. Wenn erst einmal mit der Insulin-Spritze begonnen wurde, hat der Diabetiker kaum noch die Möglichkeit seine Insulinresistenz zu verbessern. Wir kennen den Effekt auch als „Insulin-Mast“: Viele Diabetiker nehmen nach Beginn der Insulintherapie erst einmal kräftig zu – und haben so überhaupt keine Chance mehr, wieder von der Spritze wegzukommen. Man muss sich das einmal vorstellen: In ein System, welches ohnehin schon zu viel Insulin enthält, wird noch mehr Insulin im wahrsten Sinne des Wortes hineingespritzt. Insulin ist nicht die Lösung des Problems, es ist die Ursache! Ausnahmen: Typ-I-Diabetiker und langjährige Typ-II-Diabetiker, die schließlich in eine „Pankreas-Erschöpfung“ gekommen sind, haben tatsächlich einen Insulinmangel und benötigen die Spritze – das trifft für alle Typ-I-, aber nur für wenige Typ-II-Diabetiker zu.

Wie kann man die Insulinresistenz erkennen? Jedes Labor kann den HOMA-Index bestimmen. Das ist ein Wert, der den Insulinspiegel und den Nüchternblutzucker berücksichtigt und eine Insulinresistenz anzeigt. Wenn schon Insulin gespritzt wird, kann man diesen Wert natürlich nicht mehr verwenden, man kann dann aber immer noch das C-Peptid messen, welches die körpereigene Insulinproduktion angibt. Damit könnte man auch unter Insulintherapie noch feststellen, ob eigentlich eine Insulinresistenz vorliegt und mit entsprechender Lebensweise Insulin sogar wieder abgesetzt werden könnte.

Warum habe ich noch nie, wirklich noch nie in meinem ganzen Berufsleben auch nur einen einzigen Diabetiker getroffen, bei dem einer dieser Werte gemessen worden ist? Nun, wie will ich denn jemanden überzeugen, Insulin zu spritzen, wenn das Labor anzeigt, dass er gar nicht zu wenig, sondern im Gegenteil viel zu viel hat und eigentlich etwas gegen die Insulinresistenz getan werden müsste? Die diabetologischen Schwerpunktpraxen sind eigentlich Insulineinstellungspraxen! Fragen Sie mal Diabetiker wie viel Zeit in diesen Praxen für die medikamentöse Therapie und wie viel für die eigentlich viel wichtigeren Lebensstiländerungen verwendet werden.

Typ-II-Diabetes ist keine Insulinmangelkrankheit, er ist eine Nährstoffmangelkrankheit (bei gleichzeitigem Kohlenhydratüberschuss in der Nahrung und Bewegungsmangel)!

Typ-II-Diabetes ist heilbar – aber nicht mit dem heute praktizierten Diabeteskonzept!
Ihr Dr. med. Quintus Querulantius

aufgeschnappt und kommentiert

Auflösung der Quizfrage

Wenn Sie den Hauptbeitrag gelesen haben, dann war die Antwort ja wirklich nicht schwer:

a) ist richtig. Während in der gesamten Corona-Krise „nur“ ca. 140.000 Menschen an oder mit Corona gestorben sind, kommen jährlich mehr als 150.000 an den Folgen von Diabetes ums Leben. Bei Corona wird uns ständig Angst gemacht, aber um die Diabetiker scheint sich niemand zu kümmern. Wo sind die tägliche Todeszahlen der Diabetiker? Die Appelle von Politikern und Journalisten, sich (das betrifft jetzt die gesamte Bevölkerung, von der jeder Zweite irgendwann einmal zum Diabetiker werden wird) um Bewegung, Gewicht und gesunde Ernährung zu kümmern? Und nebenbei: Weniger Übergewicht und weniger Diabetes bedeutet auch weniger Corona-Tote. Übergewicht und Diabetes sind zwei der Hauptrisikofaktoren für Todesfälle und schwere Verläufe bei Corona! Warum wird das von der Gesundheitspolitik verschwiegen? Mit Maßnahmen gegen Diabetes würde wir sogar viele Corona-Tote verhindern. Warum ist das bei uns kein Thema?

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Die 3-Produkte gibt es bei www.natugena.de (in der Schweiz www.natugena.ch). Bei Angabe des Codes Willkommen10 (Achtung: ohne Leerzeichen!) gibt es einen Begrüßungsrabatt.

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    In der Schweiz www.swissmedicalplus.ch mit dem Rabattcode Kongress2020 für ca. 10 % Dauerrabatt. In Italien www.norsan.it mit dem Rabattcode Willkommen15 (für Omega-3- und Natugena-Produkte).