Nährstoffe bei Kindern
Bei Heranwachsenden und Kindern sollte darauf geachtet werden, dass die Nahrung essentielle Nährstoffe enthält. Dies trifft vor allem auf vollwertige Rohkost zu, denn Obst, Gemüse und Salat schützen prophylaktisch vor vielen Krankheiten. Fast Food hingegen erfüllt diese Wirkung nicht. Jedoch sollte man sich darüber Bewusst sein, dass ja mehr die Eltern Ungesundes verbieten, das Verlangen der Kinder danach immer größer wird. Ab und zu ist der Genuss von Fast Food in Ordnung, denn es kommt auf das richtige Gleichgewicht an. Der größte Teil der Nahrung sollte aber Vollwertkost sein.
Das Kind sollte, innerhalb eines von den Eltern vorgegebenen Rahmens, Freiheiten und Entscheidungsmöglichkeiten bezüglich der Nahrungsaufnahme haben.
Wenn das Kind noch im Wachstum ist, sollte unbedingt auf Heilfasten verzichtet werden.
Ernährungsformen und Nährstofftherapie
Vegetarische Ernährung
Mittlerweile ist bekannt, dass eine vegetarische Ernährung nicht zu Mangelerscheinungen führt. So lange sie ausgewogen ist, wird auch genug Eisen und Protein aufgenommen. Eine vegane Ernährung hingegen verursacht Mangelzustände, unter anderem vom Vitamin D und Vitamin B12.
Heutige Durchschnittskost von Kindern
In Deutschland konsumieren Kinder im Schnitt zu viele raffinierte, einfache Kohlenhydrate. Dies kann zu Darmdysbiose und Immunschwäche führen. Besonders große Mengen von Lebensmittelzusatzstoffen, die oft in Süßigkeiten enthalten sind, sind nicht gut, denn sie können die Allergieneigung fördern. Lebensmittelzusatzstoffe könnten ebenfalls im Zusammenhang mit Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Aggressionsneigung stehen.
Der hohe Konsum von Milchprodukten könnte außerdem die häufig vorkommenden rezidivierenden Infekte der oberen Atemwege erklären. Die Eiweiß- und Kalziumzufuhr kann leicht aus anderen Quellen gewonnen werden.
Orthomolekulare Medizin
Nur wenn bei Kindern ein Defizit oder eine bestimmte Erkrankung vorliegt, sollten Nährstoffe durch Tabletten, Kapseln usw. zugeführt werden. Ernährungsfehler sollten nicht mit Vitamin-Mineral-Pillen kompensiert werden. Im Erwachsenenalter wird dadurch dann viel leichter und schneller zu Medikamenten gegriffen.
Besonders ehrgeizige Eltern sollten unbedingt von „Leistungsdoping“ absehen. Es kann fatale psychische Mechanismen in Gang setzen.
Therapie von Unruhe und Aggressivität
Orthomolekulare Medizin
- Magnesium: „Anti-Stress-Mineral“, kann eine ausgleichende Wirkung auf Kinder haben (200-400 mg, abhängig vom Alter, Gewicht und Verträglichkeit)
- 3-monatiger Versuch mit Omega-3-Fettsäuren (500-1.000 mg)
Ernährung
Lebensmittelzusatzstoffe und koffeinhaltige Softdrinks können Hyperaktivität und Aggressivität verstärken.
Omega-3-Fettsäuren, durch hohe Zufuhr von fettem Seefisch, Leinöl, Rapsöl oder Nahrungsergänzungsmitteln, können hingegen hilfreich sein.
Weitere Maßnahmen
- Alle Einflüsse von Eltern, Problemen usw. auf das Kind sollten betrachtet werden. Eventuell ist eine Psychotherapie notwendig.
- Entspannungsverfahren (autogenes Training)
- Pflanzliche Heilmittel (Melisse, Baldrian, Passionsblume)
- Passendes Homöopathikum
Wachstumsstörungen
Orthomolekulare Medizin
Das wichtigste Mineral für Wachstum ist Zink. Oft haben Kinder, die an Wachstumsstörungen leiden, große Mangelzustände.
Wenn sich das Kind einseitig vegetarisch ernährt, kann zudem ein Mangel an Vitamin B12 vorhanden sein.
Ernährung
Für gesundes Wachstum ist eine Vollwerternährung wichtig, die viel Frischkost enthält, da hier alle erforderlichen Nährstoffe aufgenommen werden können.
Für Säuglinge ist das Stillen die gesündeste Ernährung.
Weitere Maßnahmen
- Organische Ursachen ausschließen (Zöliakie, Laktoseintoleranz)
- Psychosomatische Zusammenhänge beachten
- Knochen- und Muskelwachstum durch Bewegungstherapie fördern
- Passendes Homöopathikum
Leistungsstörungen und Legasthenie
Orthomolekulare Medizin
Verschiedene Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren die Lernbereitschaft und -fähigkeit positiv beeinflussen können. Außerdem soll die Aminosäure Glutamin die geistige Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit verbessern.
Ernährung
Eine nährstoffreiche, vollwertige Ernährung, am besten ohne Lebensmittelzusatzstoffen und genügend Omega-3-Fettsäuren, ist zu empfehlen.
Weitere Maßnahmen
Eine rhythmische Gliederung des Tagesablaufs der Kinder ist sinnvoll (Aktivitätsphasen vs. ruhigere Spielphasen). Konzentrationsspiele fördern die geistige Fähigkeit und den sozialen Kontakt zu anderen Kindern oder den Eltern.
Quelle: OM – Zs. f. Orthomol. Med. 2016; 2: 20–23
Warum sollte gerade eine vegane Ernährung zu einem Mangel an Vitamin D führen? Vitamin D wird niemals in ausreichenden Mengen über die Nahrung aufgenommen, egal ob die nur pflanzliche Produkte, Tierprodukte oder Fleisch und Fisch enthält.
Nur in der sonnenreichen Jahreshälfte kann der Körper in unseren Breitengraden mithilfe der UV Strahlung Vitamin D in ausreichenden Mengen selbst produzieren und speichern. Spätestens im Winter bzw. Frühjahr sind diese Speicher aber bei einem Großteil der Bevölkerung aufgebraucht, egal ob bei Veganern, Vegetariern und Fleischessern. Dabei hilft auch kein Konsum von Tierprodukten.
EInen Vitamin D Mangel auf die Ernährung zu schieben ist an dieser Stelle nicht nur unbegründet, sondern höchstwahrscheinlich sogar schlichtweg falsch. Siehe auf folgende Veröffentlichung: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2677010/
Sehr geehrter Herr B.(?),
Sie haben völlig recht. Die Ernährung macht nur einen kleinen Teil der Vitamin D-Zufuhr aus – und sie reicht weder aus, ob wir uns carnivor oder vegan ernähren. Meine Behauptung gründet sich auf folgende Studie:
Larsson CL, Johansson GK: Dietary intake and nutritional status of young vegans and omnivores in Sweden. Am J Clin Nutr. 2002 Jul;76(1):100-6.
Nährstoff: vegan omnivor Empfehlung
Vitamin B12: 0,0-0,1 5,0-5,9 3 µg
Vitamin D: 2,0-3,7 5,1-7,7 20 µg
Zink: 7,8-10,0 11,0-16,0 7-10 mg
Selen: 10-12 27-40 60-70 µg
Hier sehen wir, dass die Zufuhr wichtiger Nährstoffe schlecht, bei Veganern und beim Vitamin D aber besonders schlecht ist. Vor allem begründet sich meine Behauptung aber empirisch. Ich habe in den letzten 5 Jahren ca. 5000 Vitamin D-Untersuchungen gemacht, darunter auch einige Dutzend bei Veganern. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber die Vitamin D-Spiegel der Veganer waren einfach noch mal um einiges schlechter. Jeder sollte seinen Vitamin D-Spiegel messen lassen und die allermeisten müssen etwas nehmen, wenn sie optimale Spiegel anstreben. Bei den Veganern ist es einfach etwas mehr.
MfG
Dr. Volker Schmiedel