Omega-3-Fettsäuren in der Kardiologie – nutzlos oder evidenzbasiert?
DR. MED. VOLKER SCHMIEDEL
Basis der evidenzbasierten Medizin sind die kontrollierte, randomi sierte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudie bzw. die Zusammen fassung mehrerer solcher Studien, die Metaanalyse. In den letzten Jahren hat es – besonders in der Sekundärprävention der KHK – eine Reihe solcher Studien gegeben, die durchaus widersprüchliche Resultate zeigten. Neuere Erkenntnisse belegen aber klar den Nutzen von ω-3- Fettsäuren bei KHK.
Risikofaktorenminderung durch Omega-3
Die maritimen ω-3-Fettsäuren EPA und DHA reduzieren Li pide, bes. die Triglyceride, den Blutdruck, Blutzucker/In sulinresistenz und verbessern die Resilienz bzw. den Um gang mit Stress. Aufgrund dieser Eigenschaften sollte sich eine kardioprotektive Wirkung ergeben, zu deren Nach weis in den letzten Jahren eine Reihe von Studien aufge legt wurden.
Fazit
Die Datenlage zum Nutzen von ω-3-Fettsäuren bei KHK kann inzwischen nicht mehr geleugnet werden. Auch bei verschiedensten anderen Herzkrankheiten gibt es mittlerweile gute Hinweise auf positive Wirkungen auf Risikofaktoren bzw. Herz- und Gefäßfunktion. Kardiologen, die eine Supplementation ihrer Patient*innen mit ω-3- Fettsäuren ablehnen, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, die aktuellen Studien und Metaana lysen zu leugnen. Man kann nur hoffen, dass das Wissen um die Auswirkungen von ω-3-Fettsäuren auf kardiologische Erkrankungen eine weite Verbreitung in Patient*innen- und Therapeut*innen-Kreisen findet.
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