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Omega-3-Fettsäuren: prophylaktisch
und therapeutisch

DR. MED. VOLKER SCHMIEDEL

Die American Psychiatric Association empfiehlt allen Menschen zur Vorbeugung von psychischen Erkrankungen eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren (FS). Erkrankte sollten mehrere Gramm tgl. einnehmen, zum Beispiel bei Depression, Angststörung, Schlafstörung, AD(H)S bin hin zu Psychosen. Warum ist das so? Die Hälfte aller Fettsäuren unseres Gehirns besteht aus Omega-3-FS. Physiologisch betrachtet, wirken Omega-3-FS hormonell und neurovegetativ stabilisierend auf die Psyche. Zum Beispiel, indem sie die Spiegel von Serotonin und Endocannabinoiden erhöhen sowie einen erhöhten Sympathikotonus herunterregulieren.

Epidemiologisch hat sich ein Omega-3-FS-Mangel als wichtiger Risikofaktor für psychische Erkrankungen erwiesen. In Interventionsstudien und Metaanalysen konnten positive Effekte durch Omega-3-FS belegt werden, zum Beispiel:

  • Bei Kindern mit Schlafstörungen erhöhte sich die Schlafzeit um ca. 1h.
  • Depressive Menschen gelangen mit Omega-3-FS schneller in eine Remission.
  • Menschen mit einem erhöhten Risiko für Psychosen hatten innerhalb von 7 Jahren 80% weniger psychotische Episoden,
    wenn sie mit Omega-3-FS behandelt wurden.

Wichtig ist, Omega-3-FS in der richtigen Menge und guter Qualität einzusetzen. In der Regel sind dies 2g EPA/DHA tgl., was 1 EL Fisch- oder 1 TL Algenöl entspricht. Besser ist eine individuelle Einstellung nach Fettsäureanalyse (nicht im Serum, sondern in den Erythrozyten). Riecht oder schmeckt das Öl/die Kapsel beim Aufbeißen tranig, ist das Öl ranzig und sollte entsorgt werden.

Nach 8 Jahren Erfahrung mit Omega-3-Diagnostik und -Therapie (mit individueller Fettsäureanalyse für eine passende Dosis)
halte ich es für unumgänglich, bei psychischen Störungen Omega3-FS einzubeziehen.

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