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Omega-3-Fettsäuren und Verdauung

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Darmentzündungen heilen mit Omega-3

DR. MED. VOLKER SCHMIEDEL

Omega-3-Fettsäuren und Verdauung
Darmentzündungen heilen mit Omega-3

In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler sowohl viel Neues über Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung als auch über die Verdauung gelernt. Da bei Darmproblemen oft Entzündungen eine Rolle spielen, liegt der Schluss nahe, auch entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren einzusetzen. Naturarzt-Autor Dr. Volker Schmiedel hat die wissenschaftliche Datenlage zusammengetragen und erläutert anhand eindrucksvoller Beispiele, wie Fisch- oder Algenöl Darmentzündungen eindämmen können.

In einem Satz und natürlich sehr vereinfacht zusammengefasst, haben die Forscher herausgefunden, dass unser Darm
mit seinen Bewohnern nicht nur unseren gesamten Stoffwechsel und unser Immunsystem steuert, uns nicht nur vor Herzinfarkt oder Krebs zu schützen vermag, sondern sogar unsere Psyche maßgeblich beeinflusst. Eigentlich ist das alles alter Wein in neuen Schläuchen – vor wenigen Jahren wurde man dafür ausgelacht, heute befindet man sich damit an der Spitze der medizinischen Wissenschaft.

Wie beeinflussen Omega-3- Fettsäuren den Darm?

Eine Studie einer englischen Universität fand heraus, dass die Diversität der Mikrobiota umso größer war, je mehr Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung zugeführt wurden. Auch der stark entzündungsfördernde Botenstoff Prostaglandin E2 wurde durch Omega- 3-Fettsäuren reduziert.

Da verwundert es nicht, dass epidemiologische Studien an großen Bevölkerungsgruppen ergaben, dass die klassischen Darmentzündungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa umso seltener auftraten, je mehr Omega-3-Fettsäuren in der Nahrung vertreten waren.

Bei allen entzündlichen Darmprozessen gibt es eine Vielzahl von naturheilkundlichen Behandlungsoptionen. Mit Ernährungsmaßnahmen können wir viel erreichen. Omega-3 gehört für mich aber immer dazu. Am besten legt man die Dosis mit einer Fettsäureanalyse fest.

Fazit: gesunder Darm, gesunder Mensch

Bei allen entzündlichen Darmprozessen gibt es eine Vielzahl von naturheilkundlichen Behandlungsoptionen. Mit Ernährungsmaßnahmen können wir viel erreichen. Omega-3 gehört für mich aber immer dazu. Am besten legt man die Dosis mit einer Fettsäureanalyse fest. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass keine Serumanalyse, sondern die Bestimmung der Fettsäuren aus der Membran der Erythrozyten durchgeführt wird. Diese spiegelt in etwa den Ernährungszustand der letzten drei Monate wider. Es sollte ein AA/EPAQuotient von etwa 2,5 angestrebt werden. AA ist die entzündungsfördernde Omega- 6-Fettsäure aus allen tierischen Produkten. EPA ist die wichtigste entzündungshemmende Omega-3-Fettsäure aus maritimen Quellen. Die Alpha-Linolensäure aus Leinöl wirkt leider nicht entzündungswidrig, obwohl dies immer wieder behauptet wird. Die meisten benötigen hierfür 2 g EPA/ DHA, was 15 konventionellen Fischölkapseln, 4 – 7 großen oder aufkonzentrierten Kapseln oder 1 EL Fischöl entspricht. Algenöl ist zwar doppelt so konzentriert wie Fischöl, sodass man nur 1 TL für 2 g EPA/ DHA benötigt. Bei Darmentzündungen oder Leaky Gut kommt es mir aber besonders auf die EPA an (Merkspruch: EPA bei Entzündung, DHA für das Denken). Fischöl enthält mehr EPA, Algenöl mehr DHA. Vegetarier, die das Algenöl bevorzugen, sollten bei Entzündungen also nicht nur 1 TL, sondern 1 ½ TL nehmen. Achtung: Bei Übergewicht, Konsum von sehr viel tierischen Produkten oder sehr wenig Fisch können auch mal 3 – 4 g EPA/DHA erforderlich sein! Man sollte die Präparate immer mit einem Essen einnehmen, das noch etwa einen Esslöffel anderer Fette/ Öle enthält, um eine bessere Resorption zu gewährleisten.
Schmeckt Fisch-/Algenöl denn nicht widerlich? Nicht, wenn es eine hohe Qualität hat. Ein Präparat, welches arg nach Fisch schmeckt, ist ranzig geworden und gehört in den Müll und nicht in den Menschen! Das Fisch-/Algenöl sollte man möglichst nicht pur, sondern in Salat, Suppe oder Soße nehmen! Bei purer Einnahmebekommen viele nach einiger Zeit  den fettigen Geschmack über und nehmen es nicht mehr so gern (der Autor gehört selbst hierzu). Im Smoothie habe ich kein Problem damit. Ich nehme es aber meist mit einem Schluck Frucht- oder Gemüse-saft und trinke danach noch einen Schluck puren Saft, damit der Fettgeschmack gleich weggespült wird. Damit kann man vielen Krankheiten vorbeugen und Entzündungskrankheiten – auch des Darmes – unterstützend behandeln.

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