Zitat des Monats

Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.

Bertha von Suttner (1843-1914), österreichische Schriftstellerin und Pazifistin, 1905 mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
 
In diesen Zeiten fällt es schwer, ein Zitat zu finden, welches zur heutigen Thematik Autoimmunkrankheiten passt, das aktuelle, grausame Tagesgeschehen berührt und nicht über das Ziel hinausschießt. Ich habe es mit einem Zitat der großen Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin Bertha von Suttner versucht, an welches in den letzten Tagen immer wieder denken musste. Ich möchte hier aber gar nicht auf den seit einigen Wochen tobenden Krieg in der Ukraine eingehen, sondern den Bogen zum heutigen Thema schlagen.
 
Ist eine Autoimmunkrankheit nicht auch ein Krieg? Ein Krieg, der in uns selbst und mit uns selbst stattfindet – auto- bedeutet schließlich selbst. Und wie im Krieg, wo Waffen mit Waffen und Blut mit Blut bekämpft werden, hat die Pharma-Industrie einen ganz ähnlichen Weg eingeschlagen: Bei jedem Autoimmunprozess richten sich Antikörper unsere eigenen Immunsystems gegen körpereigene Gewebe. Viele der neuen so genannten biologicals oder Biologika stellen synthetisch hergestellte (was das mit Bio zu tun haben soll, können wohl nur die Marketing-Abteilungen der Unternehmen erklären) Antikörper dar, die wiederum die Antikörper bekämpfen. Sehen Sie die Parallelen zum „richtigen“ Krieg? In beiden Fällen erfolgt keine kausale Therapie, die einen friedlichen Ausgang etwa mit einer sanften Immunregulation oder mit frühzeitigen Friedensverhandlungen zuließe, beide Formen der „Kriegführung“ sind extrem kostspielig und verursachen bei Betroffenen teilweise immense Nebenwirkungen.
 
Interessanterweise weist das Deutsche Ärzteblatt einen Weg auf, wie es bei den Autoimmunkrankheiten auch anders gehen könnte. Seien Sie gespannt!

Neues zu Autoimmunkrankheiten

Oh, schon wieder Autoimmunkrankheiten? Das hatten wir doch schon so oft, gerade zuletzt über Hashimoto. Aber die Studie, über die ich berichten möchte, ist so außergewöhnlich, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte.
 
Ich habe schon mehrfach im Newsletter über die VITAL-Studie geschrieben mit über 20.000 Teilnehmern, die 5 Jahre lang Vitamin D, Omega-3, beides oder als Placebo genommen hatten. Die Studienleiter kamen zum Ergebnis, dass dies nichts zur sekundären Prävention bei KHK (koronarer Herzkrankheit) beitragen könne. Ich habe in diesem Newsletter erstens massive methodische Kritik an der Studie geäußert und zweitens aufgezeigt, dass trotz des schlechten Studiendesigns bei genauerem Hinsehen doch positive Effekte herausgekommen sind:
https://www.dr-schmiedel.de/omega-3-zur-praevention-der-koronaren-herzkrankheit/

Nun aber erschien im Deutschen Ärzteblatt, welches nicht gerade die Hauspostille der Naturheilkundler ist, eine weitere Auswertung dieser Studie, die mich einfach umgehauen hat:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131302/Studie-Vitamin-D-und-Omega-3-Fettsaeuren-koennten-vor-Autoimmunerkrankungen-schuetzen
 
Das Ärzteblatt beschreibt, dass die Vitamin D- und Omega-3-Gruppen nach einiger Zeit wesentlich weniger Autoimmunerkrankungen entwickelten. Ich werde die Studien-Ergebnisse bei der Studie des Monats im Einzelnen beschreiben. Nun könnte man ja einwenden, wenn die Methode doch methodisch so schlecht ist, wie ich sie beschrieben habe, dann sind ja auch diese für Vitamin D und Omega-3 positiven Resultate nichts wert. Nein, genau andersherum wird ein Schuh draus: Diese Ergebnisse sind nicht zustande gekommen, weil die Studie methodisch schlecht war, sondern obwohl sie es war. Sie sind sogar noch viel höher zu bewerten. Hätte man vernünftige Dosierungen und eine bessere Qualität der Präparate gewählt, wären die Ergebnisse sogar noch klarer geworden.
 
Was es aber festzuhalten gilt und was nicht hoch genug bewertet werden kann: Das Deutsche Ärzteblatt kommt nicht darum herum, einen Nutzen von Vitamin D und Omega-3 – zumindest in der Prävention von Autoimmunkrankheiten – einzugestehen. Nehmen wir dieses vorgezogene Ostergeschenk doch einfach mal so mit!

Mit nährstoffreichen osterlichen Grüßen,
Dr. Volker Schmiedel

Studie des Monats

https://www.bmj.com/content/376/bmj-2021-066452

25.871 Teilnehmer mit 12 786 Männern ≥50 Jahren und 13 085 Frauen ≥55 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Die Probanden erhielten vierarmig 2000 IE Vitamin D, 1000 mg Omega-3-Fettsäuren (das ist nicht ganz korrekt, es waren nur 830 mg), beides oder beides als Placebo. Nach 5,3 Jahren (Median) wurde erhoben, bei wem in der Zwischenzeit rheumatische Erkrankungen, Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse, Psoriasis oder irgendeine andere Autoimmunkrankheit als gesicherte Diagnose erhoben worden war.
Unter Vitamin D sank das Risiko für eine Autoimmunkrankheit um ganze 22 %, unter Omega-3 immerhin noch im 15 %! Wenn man bedenkt, dass dies nur mit 2000 IE Vitamin D erzielt wurde (nach meiner Erfahrung benötigen die meisten Erwachsenen ca. 5000 IE, um auf optimale Spiegel zu gelangen) bzw. mit nur 830 mg Omega-3 (nach meiner Erfahrung benötigen die meisten Erwachsenen ca. 2000 mg, um auf optimale Spiegel zu gelangen), dann sind diese Ergebnisse außerordentlich hoffnungsvoll. Wie viele den Einzelnen durch körperliche Beschwerden und die Solidargemeinschaft mit hohen Kosten belastende Autoimmunkrankheiten könnten wir verhindern, wenn nur alle Menschen gut Mit Vitamin D und Omega-3 versorgt wären!
Stattdessen kommen immer neue Publikationen von angeblichen Fachleuten heraus, die vor dem Einsatz von Vitamin D und Omega-3 warnen, weil es ja nichts bringen würde und sogar schädlich sein könne. Ich bezeichne diese Experten als Pseudo-Experten. Sie mögen in ihrem Fachgebiet über Kompetenz und Reputation verfügen, aber einen relevanten medizinischen Sachverstand beim Thema Nährstoffe spreche ich diesen Koryphäen schlichtweg ab, da sie sich mit diesem Gebiet einfach nicht ausreichend befasst haben. Ich würde es auch nicht wagen, Operationsverfahren am Kniegelenk beurteilen zu wollen, weil ich mich da einfach nicht auskenne. Eine negative Studie zu Omega-3 oder Vitamin D gelesen zu haben und dann eine segenreiche Therapie zu verdammen, spricht weniger für wissenschaftliche Offenheit als für unseriöse Ignoranz. Wie viel Schaden richten diese Menschen an, wenn sie andere von einer nützlichen Therapie abhalten!
Doch nun haben wir ja mit dem Deutschen Ärzteblatt einen unverdächtigen Zeugen, der ganz bestimmt nicht in Verdacht steht, kritiklos alternativmedizinischem Gedankengut zu frönen. Und es kommt noch besser: Die Studie erschien im BMJ, dem British Medical Journal, einem der renommiertesten medizinischen Journale weltweit. Auch daran können Kritiker von Vitamin D und Omega-3 jetzt nicht mehr dran vorübergehen!

Abb. 1 (Vitamin D) und 2 (Omega-3): Risiken für Vitamin D im Vergleich zu Placebo (relativ minus 22 %) bzw. Omega-3 im Vergleich zu Placebo (relativ minus 15 %), irgendeine Autoimmunkrankheit um Untersuchungszeitraum zu bekommen.
 
Nebenbei: Beim Vitamin D sieht man in den ersten 3 Jahren keinen Unterschied im Vergleich zu Placebo, erst dann beginnen die Erkrankungsraten scherenartig auseinander zu laufen. Beim Omega-3 wird ein Schutzeffekt bereits nach 1 ½ Jahren beobachtet. Wir brauchen also – zumindest in der primären Prävention – genügend Zeit. In der Therapie sehe ich viel schneller Effekte, setze aber auch höhere Dosen und zusätzlich noch andere Präparate ein. Gute Vitamin D- und Omega-3-Präparate finden Sie am Ende des Newsletters!
 
Herzliche, anti-autoimmune Ostergrüße,
 
Dr. Volker Schmiedel

Buchtipp des Monats

Kurze Zeit nach der 4. Auflage wurde bereits eine 5. Auflage meines Buches „Nährstofftherapie“ erforderlich, was mich natürlich besonders freut, da so die Philosophie einer gesunden Ernährung und einer rationalen Therapie mit Nährstoffen weitere Verbreitung findet. Ursprünglich für Therapeuten wie Ärzte, Heilpraktiker, Ernährungsberater, Apotheker und alle weiteren Berufsgruppen geschrieben, die an dieser Thematik interessiert sind, wird dieses Buch zunehmend auch von interessierten Laien gelesen, die keinesfalls überfordert sind, da Fachbegriffe erklärt werden und der flüssige Schreibstil (wie es die Leser des Newsletters je gewohnt sind) den Zugang zu einer nicht immer ganz einfachen Materie erleichtert.

Nach einem großen Einführungsteil, in dem wichtige Aspekte von Ernährung grundlegend erklärt werden, folgt der Nährstoffteil, der von Vitamin A bis Zink alle wichtigen Nährstoffe strukturiert und übersichtlich beschreibt. Am Ende des Werkes folgt dann der „Rezept-Teil“. Von wie Krankheiten wie Arthrose oder Arthritis bis zu Herausforderungen wie Sport oder Schwangerschaft werden konkrete Ernährungs- und Nährstoffempfehlungen unterbreitet. Ein Buch, welches Ross und Reiter benennt und dabei leicht zu lesen ist – ein Muss für jeden an Nährstoffen interessierten Menschen!

COVID-19 und Long-COVID – können wir uns wirklich allein mit der Impfung davor schützen?
aufgeschnappt und kommentiert

Dr. med. Quintus Querulantius merkt hierzu an: Sorry, liebe Freunde der spitzen Feder und der scharfen Zunge, aber ich muss auch mal Urlaub machen und bitte um Verständnis.
 
Mit herzlichen Urlaubsgrüßen,
 
Ihr Dr. med. Quintus Querulantius

aufgeschnappt und kommentiert

Produktempfehlung

Weil ich nach dem Erscheinen von Newslettern immer wieder von Usern nach konkreten Produktempfehlungen gefragt werde und ich einfach nicht mehr die Zeit habe, jedem einzeln zu antworten, führe ich hier einige Produkte auf, die ich von der Qualität und vom Preis-Leistungs-Verhältnis gut finde und die leicht online beschafft werden können. Es gibt natürlich viele andere gute Produkte, die damit keinesfalls diskreditiert werden sollen, aber diese gehören im Moment zu meinen Favoriten:

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