Zitat des Monats

„Wenn feststeht, dass eine Impfung nicht nur vor einer Erkrankung schützt, sondern auch die weitere Übertragung des Virus verhindern kann, muss man dies bei Maßnahmen berücksichtigen.
Das ist kein Privileg für Geimpfte, sondern ein Gebot der Verfassung.“

Christine Lambrecht, Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz
Quelle: https://www.bmjv.de/SharedDocs/Zitate/DE/2021/0426_Impfungen.html

Ich weiß nicht, wie es Ihnen bei diesem Zitat geht. Mir macht es Angst. Wir wissen heute, dass es zahlreiche Impfdurchbrüche bei auch zweifach Geimpften gibt. Die Antikörper sinken einige Monate nach der Impfung kontinuierlich ab. Geimpfte, die in Kontakt mit Corona kommen, tragen die gleiche Viruslast auf ihren Schleimhäuten wie Ungeimpfte und können das Virus weiterverbreiten – möglicherweise ohne selbst schwer zu erkranken.
All diese Fakten sind bei der obigen Empfehlung nicht berücksichtigt. Und ich muss gestehen, dass ich den Verweis auf zukünftige Maßnahmen als Bedrohung empfinde. Die Bundeskanzlerkandidaten*innen haben in ihrem gestrigen Triell zwar unisono einen Impfzwang verneint. Wir können aber davon ausgehen, dass die Daumenschrauben für Ungeimpfte im Winter deutlich angezogen werden. Und gerade die grüne Kandidatin hat einen Impfzwang für bestimmte Berufsgruppen explizit nicht ausgeschlossen. Da bin ich schon froh, dass ich in der Schweiz lebe und arbeite, wo die individuellen Freiheitsrechte seit Wilhelm Tell immer ein wenig höher gehalten werden als beim nördlichen Nachbarn.

 

Endlich dürfen auch Jugendliche geimpft werden!

Hurra, endlich dürfen auch Jugendliche geschützt werden! Und jetzt hört es für mich aber wirklich mal auf. Wer meine Newsletter aufmerksam liest, weiß, dass ich kein Impfgegner bin, auch kein Corona-Impfgegner, obwohl ich da schon meine Bedenken habe, ein nicht zugelassenes Medikament großflächig in der gesamten Weltbevölkerung einzusetzen. Noch einmal: Alle Impfstoffe haben nur eine bedingte, vorläufige Zulassung. Wer sich jetzt schon impfen lässt, nimmt gerade an einem Phase-III-Experiment teil – allerdings ohne darüber aufgeklärt zu werden, dass er Bestandteil eines Medizin-Versuches ist. Das sind übrigens nicht nur meine Worte. Der renommierte Mikrobiologe und Virologe Prof. Alexander Kekulè ist alles andere als ein Impfgegner. Er bezeichnet die Corona-Impfung allerdings als „Weltexperiment“ und er steht der Impfung von Kindern sehr kritisch gegenüber. Siehe auch:

https://www.youtube.com/watch?v=k6nPtHHUIYE&mc_cid=7b9fb4d199&mc_eid=6fc3ca26ad

Das war noch vor der neuen STIKO-Empfehlung zur Impfung bei Kindern. Inzwischen hat er auch dazu Stellung genommen:

https://www.youtube.com/watch?v=3nULfu9XY5k

Noch einmal: Er ist für die Impfung. Er ist für die Corona-Impfung. Er kann also kaum mit der AfD, mit bestimmten veganen Köchen oder abgehalferten Schlagerfuzzis in einen ungenießbaren Eintopf geworfen werden.

In der medizinischen Wissenschaft galt bisher immer der Grundsatz, dass bei jedem Medikament, bei jeder medizinischen Maßnahme der Nutzen stets größer als das Risiko zu sein hat. Und Kinder und Jugendliche galten bisher als besonders schutzbedürftig. Hier wurden in der Vergangenheit bisher (!) immer besondere Vorsichtsmaßnahmen angelegt. Die Risiko-Nutzen-Analyse musste besonders positiv ausfallen und durch Studien klar abgesichert sein. Üblicherweise wurden erst Studien durchgeführt und dann wurden daraus Empfehlungen abgeleitet.

Wie war es dieses Mal bei der Corona-Impfung für Jugendliche? Zuerst haben die Politik und das RKI die Impfung für Jugendliche gefordert. Die STIKO, die ständige Impfkommission, blieb jedoch zurückhaltend, wofür ich die STIKO wegen ihres Mutes sehr bewundert habe. Sie konnten das noch nicht empfehlen, weil die Datenlage dies noch nicht zuließ. Nebenbei: Zu Beginn der Krise haben Politiker vollmundig behauptet, dass sie dieses Mal auf die Wissenschaft hören wollten. Und das ist dabei herausgekommen!

Politiker wie z.B. Herr Lauterbach oder Herr Söder haben jedoch massiven Druck auf die STIKO ausgeübt – und haben damit letztendlich auch „Erfolg“ gehabt. Doch starten wir mit den Risiken. Wie hoch ist denn das Risiko für Kinder und Jugendliche durch Covid-19 tatsächlich?

Bis zum April 2021 wurden ganze 11 Todesfälle mit oder an Covid-19 bei unter 20jährigen in Deutschland registriert. 8 davon hatten schwere Vorerkrankungen! 68 Kinder und Jugendliche wurden bis dahin auf Intensivstationen betreut, wobei die Anzahl derjenigen mit Vorerkrankungen nicht berichtet wird. Das Risiko für halbwegs gesunde Kinder und Jugendliche durch Covid-19 liegt also nahezu bei null. Wir wissen, dass die meisten Infektionen bei dieser Bevölkerungsgruppe völlig ohne Komplikationen oder nur mit sehr moderaten verläuft. Das immer wieder auch bei Kindern heraufbeschworene Long Covid-Syndrom, welches bei Erwachsenen gesichert ist, gilt bei Kindern als sehr umstritten. Es werden bei Kindern zwar auch Long Covid-Symptome beobachtet, wobei aber noch unklar ist, ob diese ursächlich Covid oder den die Kinder massiv belastenden Corona-Maßnahmen zuzuschreiben sind.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123123/Elf-Todesfaelle-durch-COVID-19-bei-Kindern-und-Jugendlichen

Wenn das Risiko durch die Erkrankung aber nahe bei null liegt, dann sollte das Risiko durch die Impfung praktisch bei null liegen. Und nun hat die STIKO endlich nach massivem Druck klein beigegeben und doch die Impfempfehlung für 12-17jährige ausgesprochen. Doch was war die Grundlage? Haben wir jetzt in dieser kurzen Zeit die großen wissenschaftlichen Studien, derer es bedarf, um bei diesen geringen Risiken eine Überlegenheit der Impfung nachzuweisen? Diese müssten mehrere tausend Probanden beinhalten, sie müssten prospektiv, kontrolliert, randomisiert und doppel-blind sein. Das dauert sehr lang, ist aufwändig und teuer. Aber sorry, so geht Wissenschaft. Und noch einmal: Es geht um besonders schützenswerte Mitglieder unserer Gesellschaft, die bisher unter Corona bzw. den Maßnahmen dagegen am meisten gelitten haben!
Die STIKO beruft sich auf Daten aus dem amerikanischen Impfprogramm. Mittlerweile sind dort nahezu 10 Millionen Kinder geimpft wurden. Und man hat einfach die spontan berichteten Nebenwirkungen gesammelt. Das ist alles andere als strukturierte und exakte Wissenschaft! Und die STIKO geht auch nur auf die Herzmuskelentzündungen ein. Es hat mit Sicherheit auch noch andere Nebenwirkungen gegeben, aber die müssen erst einmal berichtet werden. Das müssen Ärzte aber auch tun. Wir beobachten bei Nebenwirkungen durch die Impfung aber ein massives under reporting, d.h. Nebenwirkungen werden nicht berichtet, obwohl ein klarer zeitlicher und ein möglicher kausaler Zusammenhang besteht. Ich kenne selbst Fälle, wo Schlaganfälle 3 Tage nach Impfung bei völlig Gefäßgesunden oder Schübe von Autoimmunkrankheiten innerhalb einer Woche nach der Impfung von Ärzten nicht weitergegeben wurde, weil „das gar nicht durch Impfung kommen könne“.
Bei der Herzmuskelentzündung greift das aber nun gar nicht mehr. Eine solche Erkrankung ist bei Kindern und Jugendlichen so extrem selten, dass das Auftreten kurz nach der Impfung einfach eine Impfnebenwirkung sein muss. Also: Wir haben keine wissenschaftliche Studie über die Nebenwirkungen der Impfung bei Jugendlichen. Wir haben nur windelweiche Daten zu Herzmuskelentzündungen. Und selbst diese wurden von der STIKO in Ihrer Stellungnahme nicht quantifiziert. Wie viele Fälle gab es denn überhaupt bei dieser wenig exakten und kaum wissenschaftlich zu nennenden Datensammlung?
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-08-16.html
Was ich an der Impfempfehlung für Jugendliche so perfide finde:
 

  • Die Risiken sind für diese Gruppe (von wenigen Hoch-Risiko-Patienten abgesehen) vermutlich höher als der Nutzen.
  • Es geht also nicht um deren eigenen Schutz, sie sollen vielmehr solidarisch für den Schutz der Gesellschaft sorgen. Das hat man meines Wissens in der Medizingeschichte noch nie von einer besonders schützenswerten Gruppe verlangt.
  • Diejenigen, die sich nicht impfen lassen werden – weil sie selbst oder ihre Eltern dies nicht wünschen -, werden im Herbst in ihren Klassenverbänden von Mitschülern, deren Eltern sowie Lehrern einem unverantwortlichen psycho-sozialen Druck ausgesetzt werden, der medizinisch nicht gerechtfertigt ist (die Mitschüler und die Lehrer können sich ja durch eigene Impfung schützen).

Eigentlich müssten Eltern, Lehrer, Kinderärzte jetzt aufstehen, um die Jugendlichen vor unnützen und risikobehafteten Maßnahmen zu schützen. Ich befürchte aber, dass – bis auf Ausnahmen – nichts dergleichen geschehen wird.

Und die Maßnahmen, die unser Immunsystem zu schützen vermögen, werden uns – zumindest in der öffentlichen Diskussion – immer noch verschwiegen. Darum schauen Sie bitte auch in die Studie des Monats!

Mit sommerlichen Grüßen,

Dr. Volker Schmiedel

Studien des Monats

Link zur Originalarbeit:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8308273/

 

Es existieren mittlerweile dutzende von Studien zum Nutzen von Vitamin D in der Prävention bzw. Therapie von Covid-19. Viele dieser Studie erfuhren allerdings Kritik, weil sie nicht die strengen Kriterien kontrollierter, randomisierter Doppel-Blind-Studien erfüllten. Diese Kritik fruchtet bei der hier vorgestellten aktuellen Studie nicht mehr.

69 wegen Covid-19 hospitalisierte Patienten erhielten randomisiert und doppel-blind entweder zwei Wochen lang 5000 IE (n=36) oder 1000 IE (n=33) Vitamin D. In der Gruppe mit 5000 IE waren die Symptome Husten und Geschmacksstörung deutlich schneller rückläufig.

 

Abb. 1: Deutliche schnellere Erholung von Husten (Bild A, hoch-signifikant) bzw. Geschmacksstörung (Bild B, signifikant) unter 5000 IE Vitamin D im Vergleich zu 1000 IE
 
Einschränkend muss dazu angemerkt werden, dass die Therapie ja erst startete als die Erkrankung schon begonnen hatte und immerhin so schwer geworden war, dass ein stationärer Aufenthalt notwendig geworden war. Es darf spekuliert werden, wie der Verlauf gewesen wäre, wenn die Verum-Gruppe schon einige Wochen mit ihrer Therapie begonnen hätte.
 
Da die Studienleiter aufgrund früherer Studien vom Nutzen vom Vitamin D überzeugt waren, hielten sie es ethisch für nicht gerechtfertigt, der Kontrollgruppe ein Placebo zu verabreichen. Vielmehr erhielten diese 1000 IE pro Tag, was ja immer noch mehr als die aktuelle Zufuhrempfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) über die Nahrung darstellt. Nebenbei: Niemand kann die empfohlenen 800 IE auch nur ansatzweise mit der Nahrung decken – eine völlig weltfremde Empfehlung. Wer die Empfehlung der DGE einhalten will, muss (zumindest in der dunklen Jahreshälfte) Vitamin D substituieren, was die DGE aber nicht eindrücklich mit der Bevölkerung kommuniziert. Es darf also auch hier spekuliert werden, dass die Unterschiede zwischen beiden Gruppen wohl noch größer gewesen wären, wenn die Kontrollgruppe ein reines Placebo erhalten hätte. In der Bevölkerung ist es ja nach wie vor die überwiegende Mehrheit, die kein Vitamin D zuführt – noch nicht einmal im Winter.

Abb. 2: Entwicklung der Vitamin D Werte unter 1000 bzw. 5000 IE nach zwei Wochen
Sehr erstaunlich ist auch die Veränderung des Vitamin D-Spiegels unter den verschiedenen Therapieregimen. Interessanterweise sank der Vitamin D-Spiegels unter täglicher Zufuhr von 1000 IE sogar ab. Zu erwarten gewesen wäre zumindest ein leichter Anstieg. Unter 5000 IE stieg der Spiegel zwar an, aber nur äußerst dürftig von 53 auf 62 nmol/l. 5000 IE ist die Dosis, die ich bei den meisten meiner Patienten (einschließlich mir selbst) einsetze. Auch bei einer relativ kurzen Therapiephase von zwei Wochen hätte ich nach meiner Erfahrung da deutlich bessere Anstiege erwartet. Von den Forschern wurde dies gar nicht diskutiert. Wiederum spekuliere ich: Möglicherweise ist der Vitamin D-Verbrauch bei einer akuten Covid-Infektion massiv erhöht und von der DGE empfohlene Dosen reichen noch nicht einmal aus, um niedrige, insuffiziente Spiegel auch nur stabil zu halten. Ansonsten gute therapeutische Dosen führen zwar zu leichten Anstiegen, die aber noch weit von optimalen Dosen (100-150 nmol/l, ggf. sogar höher) entfernt sind.
Die Autoren selbst erwähnen Studien, in denen zu Beginn der Infektion für einige Tage 50.000 IE (pro Tag!) gegeben wurde. In anderen Studien wurde einmalig ein Bolus von 100.000 IE oder mehr appliziert.
Vermutlich machen wir nichts falsch, wenn wir zu Beginn einer Infektion je nach Gewicht des Patienten 20-50.000 IE Vitamin D für mind. 14 Tage geben, anschließend einer Erhaltungsdosis von 5000 IE.
Präventiv sollten normalgewichtige Menschen mit einer Durchschnittsernährung und normaler Sonnenexposition, die sich vor viralen Infektionen schützen wollen (nicht nur vor Covid-19) 5000 IE pro Tag einnehmen. Bei niedrigerem Gewicht reicht möglicherweise die Hälfte aus, bei deutlichem Übergewicht können es auch einmal 10.000 IE sein. Optimal wird die Dosis spiegelgesteuert, wobei ich bei meinen Patienten eben 100-150 nmol/l (= 40-60 ng/ml) anstrebe. In Zeiten hoher Infektionsgefahr oder bei Hochrisikopatienten sollten es eher 150 nmol/l oder knapp darüber sein.
Wir haben jetzt Anfang September 2021. Die vierte Welle droht nach Angaben vieler Warner. Was würden wir falsch machen, wenn alle Erwachsenen jetzt präventiv 5000 IE pro Tag einnähmen, um sich gar nicht zu infizieren, wenn doch, dann eine milde Erkrankung zu bekommen, und wenn doch eine schwere, dann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Intensivstation oder Tod zu vermeiden? Die Datenlage hierfür ist schier überwältigend. Und komplementär oder alternativ sollten Kinder und Jugendliche (ob mit oder ohne Impfung) je nach Gewicht im Vergleich zu den Erwachsenen zwischen 1000 und 5000 IE (viele Jugendliche sind ja körperlich Erwachsenen gleichzusetzen) erhalten
Ich verweise rechtzeitig zum Beginn der 4. Welle noch einmal auf meinen Newsletter mit dem Vitamin D-Appell (inzwischen ist die Datenlage noch klarer, die Argumente von damals hätten aber schon ausgereicht, um Vitamin D großflächig in der Bevölkerung zu empfehlen und damit die Infektionslage deutlich zu entschärfen):

https://www.dr-schmiedel.de/dringender-appell-zu-vitamin-d/

Und wer noch mehr tun möchte, der sollte sich mein Video zu Nährstoffen und Immunsystem anschauen (auch dieses Video ist schon etwas veraltet, da noch mehr Studien hinzugekommen ist, was die Empfehlungen des Videos aber nur noch unterstreicht):

https://www.youtube.com/watch?v=lCyhFkz0Tgo

Gute Präparate mit den empfohlenen Nährstoffen kann man mit Bezugsquelle und Rabatt-Code am Ende des Newsletters finden.
 
Herzliche Grüße und mögen Sie mit den richtigen Nährstoffen und einem guten Immunsystem perfekt durch die vierte Welle kommen.
 
Dr. Volker Schmiedel

aufgeschnappt und kommentiert

Dr. med. Quintus Querulantius merkt hierzu an: Sorry, aber ich muss auch mal Urlaub machen! Daher bitte ich um Verständnis dafür, dass es dieses Mal nur einen kurzen Newsletter ohne Quiz, Buchtipp und Glosse gibt.

aufgeschnappt und kommentiert 
Publikation

Hier noch ein Artikel der Zeitschrift „Naturarzt“ zu Nährstoffen bei Corona:

Mit Nährstoffen Corona vorbeugen? – Dr. Schmiedel (dr-schmiedel.de)

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